Handy und Smartphone Mobil telefonieren - seit wann geht das?
Aus unserem Alltag sind Handys nicht mehr wegzudenken: Mit Smartphones kann man heute nicht nur telefonieren, sondern auch spielen und vieles mehr. Doch wie lange schon kann man immer und überall telefonieren? Seit wann gibt es Handys?
Direkt miteinander sprechen, egal, wo jemand gerade ist. Das ist noch gar nicht so lange möglich. 1861 präsentierte der Physiklehrer Philipp Reis, ein Deutscher, erstmals einen Apparat, der Sprache mit Hilfe des elektrischen Stromes in die Ferne übertragen konnte und nannte ihn "Telephon". 1875 ließ sich der Amerikaner Alexander Graham Bell das Patent auf sein Telefon geben. Um erreichbar zu sein, musste man Ende des 19. Jahrhunderts jedoch zu Hause bleiben. Viele Anrufe hat man am Anfang eh nicht gemacht, denn es gab nur wenige Leute mit einem teuren Telefon.
Es war einmal ... Telefonieren in der Telefonzelle
Kurz nach der Erfindung des Telefons wurden die ersten öffentlichen Telefonzellen aufgestellt. Im Jahr 1878 in den USA und 1881 auch in Deutschland. Von so einem überdachten Telefonhäuschen konnte man bald in die ganze Welt telefonieren und auch dort angerufen werden. radioMikro-Reporterin Kathrin Reikowski hat sich mit Alexander in so eine alte Telefonzelle gequetscht. Welche Bedeutung diese "öffentlichen Fernsprecher" früher hatten, erfährt sie später durch einen Anruf bei Lioba Nägele vom Telekommunikationsmuseum Frankfurt. Hör rein!
Telefonapparate in Zügen und Autos
Die ersten Geräte, die tatsächlich beweglich waren, gab es in einigen Zügen. In den 1950er Jahren landeten bewegliche, also "mobile" Telefone dann im Auto - aber nur im Auto. Um überhaupt Empfang zu haben, war so viel Technik notwendig, dass diese am Anfang fast den Kofferraum ausfüllte. Klar, dass das teuer war. Für manches Telefon hätte man gleich auch ein neues Auto kaufen können. Später konnte man das tragbare Telefon immerhin in einem Köfferchen mitnehmen.
Geschichte in Bildern: vom Telefon zum Smartphone
1983: Das erste Handfunktelefon = Handy
So wie heute, nur ein Hörer, sehen die Telefone erst seit 1983 aus. Da gab es das erste Handy in den USA zu kaufen. Gewicht: so schwer wie ein große Dose Ravioli. Größe: wie ein großes Funkgerät samt langer Antenne. Solche Geräte nannte man übrigens erst "Handfunktelefon" oder manche Modelle "Pocky". Handy heißen sie erst seit rund 30 Jahren.
Bis dahin war auch der Empfang der Geräte ziemlich mies. Wenn man jemanden auf dem Handy anrufen wollte, musste man dazu trotzdem wissen, wo er war. Denn nur mit der richtigen Vorwahl konnte man ihn erreichen. Wenn nicht belegt war. Das lag dann aber nicht daran, dass der andere mit jemanden sprach, sondern dass zu viele Leute gleichzeitig telefonierten.
Spielen, Fotografieren, Musik hören
So etwas ist heute natürlich kein Problem mehr. Seit Ende der 1990er Jahre haben die meisten Leute ein Handy - auch weil Telefonieren sehr viel billiger geworden ist und man noch viel mehr mit dem Handy machen kann.
SMS schreiben geht zum Beispiel schon ziemlich lang. Fotografieren und Spielen ist später dazu gekommen. Auch wenn man am Anfang fast nichts auf dem kleinen Display gesehen hat. Kein Problem beim heutigen Smartphone! Mit dem verbringen Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren inzwischen sehr viel Zeit. Im Jahr 2023 verbrachten sie am Tag durchschnittlich rund 224 Minuten - also rund dreieinhalb Stunden - am Bildschirm ihres Smartphones.
Checker Tobi: Der Handy-Check
Auch Tobi hat sein Handy immer und überall dabei - so wie die meisten heute. Es ist ja auch sehr praktisch: Mit dem Smartphone kann er Fotos machen, Nachrichten schicken, ins Internet gehen und natürlich telefonieren. Wie Nachrichten, Fotos und Anrufe von Handy zu Handy kommen, das checkt Tobi heute.
Mehr Checker-Reportagen
Mehr spannende Reportagen von Tobi und Marina, Julian und Can findest du in der Checker-Welt im Bereich "Kinder und Familie" in der ARD-Mediathek (www.ard-mediathek.de).