ICONIC - Modegeschichte mit Aminata Belli

Der Hoodie: Safe Space oder Zielscheibe?

Wie der Kapuzenpullover seit seiner Erfindung in den 1930er Jahren vom Sportoutfit zum aktuell politischsten Kleidungsstück wurde und was Rocky, Rap und Rassismus damit zu tun haben, das hört ihr in dieser Folge. Immer schon haben Menschen Kapuzen getragen, um sich vor dem Wetter - und den Blicken anderer zu schützen. Als der Kapuzenpullover in den 1930er Jahren erfunden wird, ist er nicht stylish, sondern durch und durch zweckmäßig: als Trainingsoutfit für Sportler und Arbeiteruniform. Das Image des Hoodies wandelt sich, als in den 70er Jahren die Großstädte in den USA von einer jahrzehntelangen Krise erfasst werden, HipHop entsteht und der Krieg gegen Drogen ganze Communities zerstört. Heute zeigt der Hoodie, dass nicht alle Menschen das Privileg genießen, sich unbedarft unter der Kapuze zurückziehen zu können. Wie der Hoodie von der Sportklamotte zum derzeit politischsten Kleidungsstück wurde, ist auch eine Geschichte von Vorurteilen und Privilegien. Rapper Kelvyn Colt erzählt in dieser Folge von seinem Lieblingshoodie und wie er seinen eigenen Hoodie designt hat. David Mallon berichtet über seinen "EUnify”-Hoodie, ein politisches Statement gegen den Brexit. Die Textilhistorikerin Deirdre Clemente gibt Einblicke in die technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die den Hoodie überhaupt erst möglich machten. Die britische Modesoziologin Joanne Turney erläutert, warum die Kapuze soziale Ängste schürt und die Mode- und Kulturwissenschaftlerin Kim Jenkins erklärt, was der Hoodie mit Racial Profiling und rassistischen Vorurteilen zu tun hat.

Der Hoodie: Safe Space oder Zielscheibe? | Bild: BR/Veronika Grenzebach
38 Min. | 28.9.2023

VON: Schneider, Vanessa

Ausstrahlung am 26.9.2023

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