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PULS Lesereihe in Passau Tausend und ein Yeah!

Danke Zeughaus, das war wunderbar! In Passau feierte die Lesereihe Bergfest. Mit Geschichten über schlechte Werbeslogans, utopische Alltagsbeobachtungen und einem interaktiven Mitmachtext von OK KID.

Von: Felicia Reinstädt

Stand: 23.10.2013 | Archiv

Julian Ignatowitsch Utopie I-IV

Passau steht auf Utopien. Denn nicht eine, sondern gleich vier präsentierte der frischgebackene Lesereihe-Finalist Julian Ignatowitsch dem Publikum im Zeughaus. Vor seinem Auftritt durften nur wenige Julians Text lesen, unter anderem seine Freundin, die ihn "ganz lustig" fand. Da waren die Zuhörer der PULS Lesereihe schon um einiges euphorischer. Mal gab Julian auf der Bühne die verplante Checkerbraut, mal den von Marx infiltrierten Revolutionsfan. Damit hatte er die Lacher und am Ende auch die meisten Stimmen auf seiner Seite. Die Inspiration für seinen utopischen Stream of Consciousness holte sich der 27-Jährige übrigens unter anderem in der Münchner U-Bahn.

Gisbert, Brecht und das harte Leben

Eva Gür Gisbert hat Recht!

Wo Eva Gür, die Erstlesende des Abends, sich ihre Inspiration für ihre Geschichte hergeholt hat, wollte sie nicht verraten. Soviel zumindest: Es stecken auch ein paar eigene Erlebnisse drinnen. In ihrem Text verwandelte sie das Lesereihe-Motto "Ein Tag am Yeah" in einen abgeschmackten Werbeslogan für einen Golfclub auf der Ägäis. Eva selbst lebt derzeit in Lissabon, dort arbeitet sie in der PR-Abteilung einer Kulturstiftung, Schwerpunkt Musik. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass ein gewisser Gisbert zu Knyphausen eine titelgebende Rolle in ihrem Lesereihe-Beitrag spielte.

Eva-Maria Kapser Als Brecht baden ging

Was für Eva der Gisbert, sind für Eva-Maria Kapser, unsere dritte Lesereihe-Autorin, Brecht und Büchner. Denn Eva ist studierte Schauspielerin. Normalerweise schreibt sie vor allem Theaterstücke. Gut, dass sie für die PULS Lesereihe eine Ausnahme gemacht hat! In ihrer Geschichte erzählte sie von einem Schauspieler, den es in die bayerische Provinz verschlägt und der mit der harten Realität des schnöden Broterwerbs konfrontiert wird – eigene Erfahrungen mit eingeschlossen.

Und alle so: Yeaaaahhh für Raffi

Raffael Kühle von OK KID Ein Tag am Yeah

Heute war es dann auch für den dritten Mann von OK KID soweit: Raffi, normalerweise Schlagzeuger und DJ der Band, musste ans Lesepult. Um seine Geschichte fertig zu bekommen, ließ er in Passau sogar das Abendessen sausen. "Das ist ein bisschen wie Hausaufgaben in der Schule machen", gestand er am Abend auf der Bühne. Raffi, von uns würdest du für deinen Text eine Eins mit Sternchen bekommen. Denn deine Story über einen Katertag, an dem statt Brummschädel die Buchstaben Y-E-A-H-! über dem Kopf blinken, war nicht nur unglaublich lustig, sondern auch interaktiv. Bei Handzeichen hieß es für das Publikum ganz laut Yeah!-Schreien. Und ganz ehrlich: So viele absurde Yeah-Wortspiele haben wir noch nie gehört. Heute im STRØM ist dann wieder Jonas dran. Und in dessen Text steckt ja bekanntlich auch ordentlich Yeah!-Potential.


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