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PULS Lesereihe in Regensburg Ein bisschen Revolution geht immer

Puh, war das eng! In Regensburg lieferten sich unsere Lesereihe-Autoren ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Finaleinzug. Dabei machten sie auch vor den ganz großen Themen nicht halt: Liebe, Abschied und der Traum von der Revolution.

Von: Felicia Reinstädt

Stand: 22.10.2013 | Archiv

Ein Gewinner war in der Alten Mälze schnell gefunden: das Publikum. Das begrüßte Moderatorin Kaline Thyroff mit einem ohrenbetäubenden "Yeah!" auf der Bühne und hatte damit im inoffiziellen "Yeah!"-Contest zwischen den Lesereihen-Städten zumindest am zweiten Tag unserer Tour die Nase vorn – so voll war die Mälze in all den Lesereihe-Jahren wirklich noch nie! Bei den lesenden Autoren war die Entscheidung dann nicht ganz so einfach, aber der Reihe nach.

Schnellschreiber zu Papier

Torben Dietrich Ein Tag am Yeah...

Für unseren ersten Autor Torben Dietrich war die PULS Lesereihe quasi ein Heimspiel. Den gebürtigen Regensburger hat es erst vor kurzem des Jobs wegen nach München verschlagen. Eine Reminiszenz an seine alte Heimat findet sich dann auch im Namen der Hauptfigur seiner Geschichte: Bobfried Galgenberger, wie der Regensburger Galgenberg, wo übrigens auch die Alte Mälze beheimatet ist. Und die fand ordentlich Gefallen an Torbens Story über einen frustrierten Lokalredakteur, der sich aufgrund einer Stellenanzeige der alles entscheidenden Frage stellen muss: "Was möchtest Du in Deinem Leben unbedingt noch einmal machen?" Torben hatte übrigens erst kurz vor knapp von der PULS Lesereihe erfahren und seinen Text innerhalb von zwei Tagen fertiggestellt. Allein dafür: Respekt!

Christina Weiß Wie jeden Sommer

Im Schnellschreiben übertraf Torben an diesem Abend nur Christina Weiß. Die einzige Dame in unserem Regensburger Autoren-Trio hatte ihren Lesereihe-Beitrag "Wie jeden Sommer" innerhalb von einem halben Tag aufs Papier gebracht – und das ist in diesem Fall wörtlich zu verstehen, denn Christina schreibt mit der Hand! Jedes Geräusch, sogar das Tippen auf der Tastatur, lenkt die 19-Jährige nämlich nur vom Thema ab. Deswegen waren alle mucksmäuschenstill, als die jüngste Autorin der diesjährigen Tour am Lesepult Platz nahm und zum ersten Mal überhaupt einen Text vor Publikum präsentierte. Ihre Geschichte, in der es um eine ungeklärte Liebesbeziehung geht, lag beim Onlinevoting klar vorn.

Die Kehrseite des Yeahs

Benjamin Feiner Einen Tag Revolution

Ganz reichte es damit allerdings nicht für den Sprung ins Finale. Am Ende erntete der wohl vulgärste Beitrag der Lesereihe die meisten Stimmen. Sein Verfasser Benjamin Feiner bezeichnete seinen Text auf der Bühne auch als "klein und böse" und fügte kurz vor seinem Auftritt noch hinzu: "Minderjährige sollten sich jetzt am besten die Ohren zuhalten!" Zum Glück kam aber keiner der Anwesenden Benjamins Warnung nach. Wäre auch schade gewesen, denn der Regensburger Student überzeugte mit seiner Geschichte nicht nur inhaltlich, sondern auch in seiner Performance. Immerhin hat Benjamin zehn Jahre geschauspielert und konnte so seine Erzählung über Thoma und dessen verqueren Traum von der Revolution eindringlich rüberbringen.

Jonas Schubert von OK KID Ein Tag am Yeah

Last but not least war dann unsere Tourband OK KID dran – genauer gesagt Sänger Jonas, der tags zuvor im bandinternen Schnick-Schnack-Schnuck zum Zweitlesenden gekürt wurde. Bis kurz vor Veranstaltungsbeginn hatte Jonas an seiner Geschichte gefeilt, die sich als eine bitterlustige Abrechnung mit dem Wörtchen "Yeah" entpuppte. Da sind wir doch gespannt, was uns Schlagzeuger und Beatbastler Raffi heute im Zeughaus in Passau präsentieren wird. Außerdem spekulieren wir auf ein weiteres OK KID-DJ-Set. Wie schon in Würzburg gab's das auch in Regensburg als besonderes Zuckerl nach dem Konzert. Und wer sagt bitteschön, dass man nach einer Lesung nicht auch tanzen kann?!


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