on3-Lesereihe 2011 Alle Texte zum Download
Stadt, Land, Schluss: Das Motto der on3-Lesereihe ließ mehr Raum für Interpretationen, als man denkt. Die Texte unserer Autoren sind kleine Bollwerke der Assoziations- und Formulierkunst. Hier gibt es sie zum Nachhören.
+++ DIE TEXTE AUS REGENSBURG +++
"Was ist Glück?", fragt sich die 13-jährige Ich-Erzählerin in Julia Fiederers Gewinnertext. Eine kaputte Familie, die ihr Geld damit verdient, Schweine zu schlachten? Hm. Eine kluge Kurzgeschichte zwischen Lakonie und Ironie.
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit. Dieses Zitat geht dem Ich-Erzähler in Johannes Hofmanns Geschichte durch den Kopf, als er in seine Heimat zurückkehrt: Pančevo in Serbien, eine Stadt, so tot wie seine Jugendliebe.
Ein Ehepaar unterwegs in Lissabon. Die schönste Zeit liegt hinter ihnen, das Schlimmste steht ihnen noch bevor. Aus der Perspektive der Frau erzählt Nadine Lorenz Szenen einer scheiternden Beziehung.
+++ DIE TEXTE AUS NÜRNBERG +++
Andere Länder, andere Sitten. So oder ähnlich denkt die Protagonistin in Filiz Penzkofers Gewinnertext aus Nürnberg. In Istanbul suchen die Ich-Erzählerin und ihre Freundin ein Taxi - aber bitte eins ohne Gangster hinterm Steuer.
Heimat, was soll das sein? Der Dialekt, die Familie, die Stadt, das Land? Alasia ist planlos. Ihre Welt dreht sich um Mineralwasser, linkes Aufbegehren und Elfriede Jelinek. Der Blitz der Erkenntnis trifft sie erst am Ende.
Eine Fernbeziehung, eine Reise nach Hamburg, ein Geschenk im blauen Karton und jede Menge Zeit für zermürbende Gedanken. Der Ich-Erzähler in Robert Segels Text fährt einer ungewissen Zukunft entgegen. Am Ende steht ein Neuanfang.
+++ DIE TEXTE AUS WÜRZBURG +++
Der Gewinnertext aus Würzburg kommt dieses Jahr von Jens Kleinhenz. "Er war gelaufen worden" ist ein nachdenkliches Stück über die Verantwortung, vor der man nicht weglaufen kann, wenn man eine Affäre hat.
Gar nicht so einfach, in einer Stadtwohnung genügend Schlaf zu bekommen. Sonja Heim erzählt in "Nachtaktiv" von Nachbarn, die entweder notgeil sind oder keinen Musikgeschmack haben, von Vorvöglern und Sympathie-Fickern.
Was macht ein Muttersöhnchen, wenn "Die liebe Frau Mama" stirbt? Das erzählt Jens Kaup in seinem Text. Lars erinnert sich nach der Beerdigung seiner Mutter an seine Kindheit – mit selbstgestrickten Pullis und Lollies vom Bäcker.
Normalerweise schreibt Anton Spielmann Songtexte für seine Band 1000 Robota. Seine erste Kurzgeschichte ist eine Ode an seinen Freund Settembrini. Und an Bob Dylan, Dirk von Lowtzow, die Unangepasstheit und die Chancen der Jugend.
+++ DIE TEXTE AUS AUGSBURG +++
Ruth baut sich ihre Welt, wie sie ihr gefällt. Statt Antworten tischt sie ihrem Gegenüber gern Lügen auf. Dann muss sie beruflich nach Lodz. Und plötzlich gerät ihr Weltbild ins Schwanken. Der Gewinnertext aus Augsburg.
Tickets für den Englischen Garten: Erwachsene nur fünf Euro! Trickbetrüger Mladen zockt Münchner Touristen ab. Das Geschäft läuft gut. Dann aber trifft der Antiheld in Stefan Vidovics Geschichte auf eine Horde wütender Italiener.
Familientreffen können grausam sein. Vor allem, wenn die versammelte Bagage kein Taktgefühl hat. In Elena Lorscheids Kurzgeschichte ist genau das der Fall. Der große Knall, er ist nur einen Wimpernschlag entfernt.