Bayerischer Popkulturpreis 2017 Demograffics bekommen Preis für Arbeit mit Geflüchteten

Im BR-Funkhaus ist zum 27. Mal der Bayerische Popkulturpreis verliehen worden. Neben dem "Sündikat" aus Weiden und dem Subkultur Fürstenfeldbruck e.V. wurden auch die Demograffics für ihr Projekt Refugee Rap Squad ausgezeichnet.

Stand: 05.12.2017 | Archiv

Refugee Rap Squad | Bild: Christoph Gabler

Die Mitglieder des Refugee Rap Squads sind vier Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan und dem Senegal. Kennengelernt haben sich Timo, Yaser, MC Laouss und DJ Baxter an der staatlichen Fach- und Berufsoberschule in Regensburg, bei einem HipHop-Workshop. Die Coaches des Workshops sind keine geringeren als die Regensburger Rap-Helden Maniac und Rufflow von den Demograffics. Für das Projekt sind sie jetzt mit dem Bayerischen Popkulturpreis in der Kategorie "Inklusion" ausgezeichnet worden.

"Wir waren sehr überrascht, weil wir gar nicht wussten, dass es eine solche Kategorie überhaupt gibt. Aber es ist super zu sehen, dass unsere Arbeit annerkannt wird und gibt uns auch Motivation, in dem Bereich weiter zu machen und die Refugee Rap Squad noch weiter zu pushen."

Maniac

Achim Schneemann und Ralph Mild, wie die Demograffics bürgerlich heißen, haben laut der Jury des Bayerischen Popkulturpreises erkannt, dass junge Geflüchtete und Asylbewerber neben dem herkömmlichen Schulunterricht eine zusätzliche Möglichkeit brauchen, ihre individuellen Potenziale zu entdecken und zu entwickeln. Durch das ehrenamtliche Musikcoaching sei das möglich geworden.

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie und der VPBy (Verband für Popkultur in Bayern e.V.) haben den Preis schon zum 27. Mal vergeben. Eine Jury von Experten aus Musikwirtschaft und Medien sowie Abgeordnete aller vier im Landtag vertretenen Parteien wählt die Sieger. In den drei Kategorien "Nachhaltigkeit", "Inklusion" und "Innovation" wurden dieses Jahr drei Auszeichnungen, die mit jeweils 2000 Euro dotiert sind, an Kulturschaffende aus Bayern vergeben.

Neben den Demograffics wurde auch der Verein "Subkultur Fürstenfeldbruck e.V." in der Kategorie "Nachhaltigkeit" ausgezeichnet, der sich seit 1994 für die Belange von Musikern und Künstlern in ihrer Region einsetzt und regelmäßig Konzerte veranstaltet.

"Durch den Preis können wir die Förderung der Band-Szene weiter voran bringen. Wichtiger ist für uns aber, dass wir dadurch eine weitere Plattform bekommen, auf der wir gesehen werden."

Subkultur Fürstenfeldbruck e.V.

In der Kategorie "Innovation" hat der "Sündikat e.V". aus Weiden den Preis bekommen, der mit seinen Veranstaltungen regelmäßig angesagte Bands in die Kleinstadt in die Oberpfalz holt. Für Lukas Höllerer bedeutet der Preis in erster Linie Bestätigung:

"Es ist fast komisch, dass wir für eine Auszeichnung bis nach München fahren müssen, weil wir zu Hause schon öfter gegen die ein oder andere Mühle ankämpfen müssen. Jeder von uns steckt sehr viel Arbeit in das Projekt, deswegen ist es auch schön, wenn die Mitglieder mal gefeiert werden."

- Lukas Höllerer, Sündikat e.V.

Sendung: Plattenbau, 05.12.2017 ab 19 Uhr