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Godfather des Afrobeats 5 Dinge, die ihr über Fela Kuti wissen solltet

Er ist der Erfinder des Afrobeats und war der schillerndste Star in der Pop-Geschichte Afrikas. Aber in Deutschland kennt Fela Kuti kaum jemand. Zu seinem Geburtstag haben wir fünf Fakten über ihn zusammengestellt.

Von: Malcolm Ohanwe

Stand: 13.10.2016 | Archiv

Fela Kuti, Orchestra Hall, Detroit 1986 | Bild: Leni Sinclair / Knitting Factory Records

Was Michael Jackson für den Westen und Bob Marley für die Karibik ist, das ist Fela Kuti für Afrika. Er war der prägendste Musiker des Kontinents und doch ist der vor 29 Jahren verstorbene Nigerianer hierzulande ziemlich unbekannt. Das wollen wir ändern und haben 5 Fakten über Fela Kuti gesammelt.

1. Fela Kuti ist der Erfinder des Afrobeats

Fela Kuti kam 1938 als Olufela Olusegun Oludotun Ransome-Kuti in Nigeria zur Welt. Seine Familie hatte schon vor ihm Prominenten-Status. Seine Mutter Funmilayo war eine renommierte Feministin, der Cousin Wole Soyinga Buchautor und sogar Nobelpreisträger. Dass auch aus Fela eine bedeutende Figur werden sollte, war also eigentlich schon früh klar.

Nach einem Musikstudium in London begann Kuti, westliche und afroamerikanische Musikstile wie Jazz, Rockmusik oder Rhythm & Blues mit westafrikanischen Stilen wie dem Highlife zu verbinden. Seine Musik basierte sehr stark auf komplexer Live-Instrumentation und Polyrhythmik. Letzteres kann man sich so vorstellen, als wären in einem Song verschiedene Spuren mit unterschiedlichem Rhythmen übereinander gestapelt. Mit dem Afrobeat schuf er eine bahnbrechende Musikrichtung – eine, mit der Wizkid, Chris Brown, Drake und Konsorten heute wieder die Charts stürmen.

2. Sting, James Brown, Stevie Wonder und Paul McCartney sind seine Fans

Zu Kutis Lebzeiten sind viele Leute nach Nigeria gereist, um ihn im legendären "Afrika Shine" zu besuchen, einem von ihm selbst betriebenen Nachtclub und Konzertsaal in Lagos, der Hauptstadt von Nigeria. Paul McCartney bekam eine Privataudienz - Kutis Werke brachten ihn sogar zum Weinen. Dass McCartney vergessen hat, um welchen Song es ging, kann man ihm nicht übelnehmen - bei über den 50 Alben, die Kuti gemacht hat.

3. Fela Kuti bekämpfte mit seiner Musik Kolonialismus und Eurozentrismus

Fela Kuti setze sich unermüdlich gegen die Folgen des Kolonialismus ein. Mit Vehemenz lieferte er in seiner Musik wichtige Denkanstöße und kritisierte unter anderem auch das eurozentrische britisch-geprägte Bildungssystem Nigerias. In Songs wie "Teacher Don’t Teach Me Nonsense" machte er sich gegen die Glorifizierung der englischen Sprache stark.

4. Fela Kuti wurde sein eigenes Broadway-Musical gewidmet

FELA! heißt das erfolgreiche Broadway-Musical, das Jay-Z und Will Smith produziert haben. Mitgespielt hat unter anderen Destiny’s Child-Sängerin Michelle Williams. Bei den Tony-Awards, der Preisverleihung für Musicals, hat es ganze elf Nominierungen gegeben. Drei Preise hat das Musical dann sogar gewonnen, in den Kategorien "Beste Choreographie", "Bestes Kostümdesign" und "Bestes Sounddesign".

5. Fela Kutis Sohn Femi ist ebenfalls eine Musiklegende

Kuti hat 27 Frauen an einem einzigen Tag geheiratet, um ein kulturelles Statement abzugeben. Dass er Vater von "nur" drei Kindern geworden ist, ist schon etwas überraschend. Aber: Darunter ist der ebenfalls begnadete Musiker und Afrobeat-Instrumentalist Femi Kuti.

Auch wenn Fela Kuti in Deutschland nicht allzu bekannt ist: Seine zeitlose Musik, sein politischer Aktivismus und seine Kinder werden dafür sorgen, dass er in Nigeria - und auch darüber hinaus - nie vergessen wird.


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