Regensburg Hymne 2.0 Kneipenbetreiber startet Gegenbewegung zum "Rengschbuag-Lied"
Ein Politiker schreibt Regensburg eine eigene Hymne: das "Rengschbuag- Lied". Viele wollen das aber gar nicht. Um das Image zu retten, laden die Betreiber der Kneipe "Heimat" lokale Musiker ein, um an einer Hymne 2.0 zu arbeiten.
Selbstinszenierung ist eine der Stärken von Christian Hanika. Der Bad Abbacher Politiker sitzt nicht ohne Grund seit 2014 für die Fraktion "Freie Wähler" im Kreisrat und als stellvertretender Bürgermeister im Rathaus. Um sein Image und das der Stadt Regensburg zu pflegen, wollte er den Regensburgern eine Freude machen und hat ihnen deshalb mit dem "Rengschbuag-Lied" eine Hymne geschenkt. Das Video zum Song veröffentlichte Hanika letzte Woche auf seinem Youtube-Kanal und erzeugte damit in kürzester Zeit einen kleinen Shitstorm.
Viele Bürger in Regensburg finden, dass Christian Hanikas Schlager-Lied eher imageschädigend ist. Tobias Maier, Betreiber der bekannten Kneipe "Heimat" ruft deshalb die lokale Musikszene dazu auf, am 14. Dezember bei ihm vorbei zu kommen und dort live alternative Hymnenvorschläge zu präsentieren:
"Der Plan ist, dass wir das mitschneiden. Dann machen wir ein kleines Voting und wer weiß, was draus entsteht. Vielleicht entsteht ja eine CD mit diversen Hymnen."
Tobias Maier
Den Betreibern der "Heimat" geht es in erster Linie um eine spaßige Veranstaltung und einen guten Abend, aber trotzdem auch darum, ein Statement abzugeben.
"Wir haben klassische Musiker in Regensburg, eine HipHop-Szene, wir haben eine Rockszene. Es geht auf jeden Fall mehr in der jungen Kulturszene."
Tobias Maier
Christian Hanika wird die Kritik vermutlich recht egal sein, hat er doch schon jetzt sein Ziel erreicht mit seinem Song für Aufsehen zu sorgen. Trotzdem hoffen vermutlich viele Regensburger, dass bei der Veranstaltung in der "Heimat" eventuell eine Hymne entsteht, die auch mit weniger Pathos und Schmalz auskommt.