"10 Minuten Kunst" Yung Hurn trifft Daniel Richter und plaudert zum ersten Mal über sich
Yung Hurn lässt die Maske fallen. Für ein neues Video traf sich der Wiener Rapper mit dem Künstler Daniel Richter in Berlin, um ein Bild zu malen. Dabei erfährt man mehr über ihn als in so manchem Interview.
An sich ist die Sache schnell erzählt: Yung Hurn malt zusammen mit dem berühmten deutschen Künstler Daniel Richter ein großformatiges Fußballtor in einem fancy Berliner Atelier. Danach stellt Daniel Richter sich ins Tor und Yung Hurn schießt einen Fußball rein, damit er danach als "Gewinn" einen neuen Haarschnitt von ihm verpasst bekommt. Zwischendrin wird auf die blitzblanken neuen Nike-Sneakers gehalten und zack, fertig ist eine 1A-Promonummer für Nike mit Yung Hurn und Daniel Richter.
Zwischen den Zeilen erfährt man in diesem Werbeclip 2.0 allerdings mehr über den Cloudrapper als in so manchem "klassischen" Interview. Da erlebt man Yung Hurn nämlich meistens ultra-ironisch und man weiß nie so genau, wie ernst die Dinge gemeint sind, die er sagt.
In dem Nike-Spot ist das anders. Hier ist Yung Hurn erstaunlich bodenständig und man bekommt ein Gefühl, wie seine authentische, unironische Seite aussehen könnte. Dabei spielen zwei Dinge eine enorm wichtige Rolle:
1. Es geht nicht nur um Yung Hurn
In dem Video mit Daniel Richter steht Yung Hurn nicht im Mittelpunkt des Geschehens. Im Endeffekt ist das Video eine Sneaker-Werbung. Anscheinend ist aber genau das ein Umfeld, in dem der Wiener mal losslässt und etwas von sich selbst preisgibt. So erfährt man, dass er sich sein erstes Tattoo selbst gestochen hat, dass er Fußball hasst und dass er eine durchaus differenzierte Meinung zum Wert von Kunst hat.
2. Yung Hurn ist großer Fan von Daniel Richter
Auch wenn der Künstler in den Youtube-Kommentaren ziemlich auf den Deckel bekommt, scheint Yung Hurn ihn gut zu finden. Als Richter laut über den materiellen und den ideellen Wert von Kunst nachdenkt, sieht man Yung Hurn an, dass er ihm zu 100 Prozent zustimmt. Als Daniel Richter Yung Hurn auf seine These anspricht, dass Kunst am besten ist, wenn der Schaffensprozess nicht länger als zehn Minuten dauert, antwortet Yung Hurn für seine Verhältnisse ausgesprochen ehrlich:
Als Daniel Richter ihm am Ende des Videos ein Nutella-Brot gibt mit den Worten: "Du musst auch zusehen, dass du ein bisschen bei Kräften bleibst, Junge" hat das ganze tatsächlich einen Vater-Sohn-Touch.
Am Ende bleibt zwar ein Promovideo, aber eines, bei dem man Dinge über Yung Hurn erfährt, die ihm bisher kein Interviewer entlocken konnte. Und genau deshalb sollte man es sich auch anschauen: