Pharrell Williams Das Genie hinter den Top-10-Hits
Pharrell Williams ist gerade omnipräsent. Ob als Sänger bei Daft Punk oder als Produzent der Sommerhits des Jahres. Aber wer ist der Mann mit der samtenen Stimme und den knackigen Beats wirklich? PULS erklärt das System Pharrell.
Pharrell Williams hat Britney Spears entjungfert. Musikalisch, versteht sich. Er hat ihr zum ersten Mal eine Single mit dreckigen Beats und erhöhter Luftfechtigkeitkeit beschert: "I'm A Slave For You". Britney wird verruchter - und Pharrell wird auch dem ein Begriff, der von sich sagt: "Ich hör halt das, was in den Charts läuft."
Wer zu Beginn der 00er Jahre lässige Kratzer auf seinem aalglatten Poplack haben will, ruft Pharrell Williams an. Als Teil des Produzenten-Duos The Neptunes steht er für einen neuen Sound: HipHop-inspiriert, schroff und trotzdem melodiös. Er hält den musikalischen Steigbügel für Prominenz, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren. Gwen Stefani hat er den richtigen Schubser in die Street-Style-Ecke verpasst. Justin Timberlake hat er gezeigt, wie Coolness funktioniert.
Smooth und sexy
Pharrell schnuppert Höhenluft in den Charts. Aber er ist auch experimentell unterwegs - und wird auch für seine Produzentengruppe N.E.R.D. zum Zugpferd. Neben seinen Beats wird auch seine Stimme zum Markenzeichen: Hoch, smooth und sexy.
Was Pharrell Williams anfasst, wird zu Gold. Aber sein erstes und bisher einziges Soloalbum "In My Mind" floppt. Zumindest im Pharrell-Universum: In den Ami-Charts versauert, auf Platz 48. Vielleicht liegt's ja am gewollten Wandel vom Sänger und Produzenten zum Rapper. Da hapert's irgendwie. Gegen die eigenen kantigen Beats hat die samtige Stimme keine Chance.
Vielleicht hat der Gute sich aber auch einfach zu sehr um seine Klamotten gekümmert. Pharrell Williams macht nämlich auch in Mode. Die HipHop-Bekleidungsmarke Billionaire Boys Club wurde von ihm mitbegründet - und Sonnenbrillen von Louis Vuitton von ihm mitentworfen. Passt wie die Faust aufs Auge, immerhin lächelt Pharrell immer wieder von Hochglanz-Männermagazinen. Und bei Fashion Weeks sitzt er neben Kanye West.
Durch die Hintertür statt in die Fresse
Pharrell ist längst eine etablierte Marke. Was ihn von präsenten Kollegen wie Kanye West unterscheidet: Er macht Marken, will aber selbst keine sein. Sein Buch "Places And Spaces I've Been" dreht sich gar nicht um ihn, sondern um das, was er erlebt hat. Überhaupt ist Pharrell eher durch die Hintertür statt in die Fresse. In Interviews ein wahnsinniger Unsympath, im Output ein riesen Genie.
Für den Nachwuchs ist Pharrell Idol und Ziehvater in einem. Ob Dreckschleuder Tyler The Creator, R'n'B-Held Frank Ocean oder Geschichtenerzähler Kendrick Lamar. Jeder der hochgelobten Newcomer hat auf seinem Debütalbum einen Beat von Pharrell platziert. Damit investiert er im Grunde in sich selbst. Mit seinem Gespür für Trends und seiner Geschmackssicherheit wird Pharrell Williams auch in 50 oder 100 Jahren noch relevant sein.
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Karen Simon, Montag, 28.Oktober 2013, 17:46 Uhr
1.
und das beste ist, dass dieser man auch mode projekte fördert und einfach ZEITGEIST darstellt:
http://betterymagazine.com/conversations/interviewing-pharrell-williams-and-tyson-toussant/
großartig !
Karen