Tracks der Woche #19/19 Stormzy, FKA twigs, Pish, Two Door Cinema Club, SCHWARZ

Stormzy – Vossi Bop

Stormzy, a.k.a der Mann mit den vielleicht meisten Nicknames im Rap-Business, hat mit "Vossi Bop" einen etwas anderen Grime-Track gedropped. "My brothers don’t dab, we just Vossi Bop" – man könnte meinen, man hätte die Message in den ersten Zeilen verstanden: Geht wohl ums Tanzen. Für den Londoner Musiker, der kurioserweise best Buddie von Ed Sheeran ist, ein Camebridge-Stipendium für schwarze Studenten ins Leben gerufen hat und an einem Festival in Ibiza arbeitet, wäre ein Song als reine Tanzhommage aber einfach viel zu flach. Deshalb kommt ein paar Zeilen später auch schon der Brexit-Diss um die Ecke: "I could never die, I'm Chuck Norris (Chuck Norris) - Fuck the government and fuck Boris (Yeah)".

FKA twigs – Cellophane

Ihr Künstlername soll von ihrem Talent kommen, ihre Knochen laut knacken lassen zu können, aber auch abseits von kuriosen Körpermechanismen ist FKA twigs richtig begabt. Sie hat bereits mit 16 angefangen Songs zu schreiben und während andere mit 17 Jahren ZU den Videos ihrer Pop-Helden abgegangen sind, hat sie IN den Videos von Ed Sheeran, Kylie Minogue und Jessie J getanzt. Obwohl ihr Sound gerne mal mit The XX oder Massive Attack verglichen wird, fühlen wir uns auf "Cellophane" eher an James Blake und seine fragilen Sounds erinnert.

Pish – Price

Eigentlich wollte Pish, a.k.a Pål Vindenes, doch nur ein Solo-Projekt starten, um einen Ausgleich zum Jet-Set-Leben als Frontmann von Kakkmaddafakka zu bekommen. Aber nach seiner Debüt-EP, die erst letztes Jahr herauskam, und einer Tour durch Deutschland schreibt er schon an der nächsten Platte. Einen Vorgeschmack darauf hat der Dauer-gute-Laune-Musiker jetzt mit "Price" gegeben. Bei dem Arbeitstempo, das Pish vorlegt, dürfte es auch nicht mehr lange dauern, bis ihr die neue Scheibe hören könnt. Wenn ihr ihn auf seinem Deutschland-Trip im letzten Jahr verpasst habt oder ihn einfach generell mal als Solo-Artist live erleben wollt, dann kommt doch einfach zum PULS-Open-Air auf Schloss Kaltenberg vom 30.05.-01.06.2019.

Two Door Cinema Club – Satellite

Alex Trimble könnte sich auf seinen Lorbeeren, die er mit Two Door Cinmea Club geerntet hat, ja eigentlich ausruhen. Mit seinen Band-Kollegen schreibt er schon seit über zwölf Jahren Songs, die von Millionen Hörern gefeiert werden. Und auch ihr neuer Song "Satellite" strotzt nur so vor Hooks und Melodien, die sich in den Ohren festbohren. Trotzdem hat sich Alex einen Nebenjob als Producer zugelegt, um die Band Anteros bei ihrem Debüt-Album zu unterstützen. Was erstmal nach einer spontanen Laune klingt, hat Anteros hunderttausende Youtube-Klicks eingebracht und Alex Trimble als talentierten Produzenten etabliert. Wer kann, der kann!

SCHWARZ – Beneath The Skin

Hinter SCHWARZ steckt Roland Meyer de Voltaire. Genauso ungewöhnlich wie sein Name kommt auch sein musikalischer Output daher. In den Nuller-Jahren hat er noch bei der Bonner Band Voltaire gesungen und in die Saiten gehauen. Das verträumte Indie-Geschrammel mit deutschen Lyrics hat er aber mittlerweile gegen experimentelle Sounds getauscht, die sein Soloprojekt SCHWARZ richtig nach vorne pushen. Trotzdem reicht das dem Workaholic wohl einfach nicht, weshalb er seine überschüssige Energie rauslässt, indem er an Filmmusik schreibt, anderen Künstlern beim Songwriting unter die Arme greift und so ganz nebenbei noch an einem Film über sein Leben arbeitet.

Sendung: PULS am Vormittag, 06.05.2019 - ab 10.00 Uhr