Tracks der Woche #17/19 Kelvyn Colt, Tiger Tiger, Koljah, Claud, KitschKrieg feat. Gringo

Kelvyn Colt – Down Like Dah

Rap aus Deutschland und internationaler Erfolg?! Das sind zwei Dinge, die sich erfahrungsgemäß nicht so leicht vereinbaren lassen. Kelvyn Colt stretched gerade aber die Limits, indem er sein Rap-Game über die deutschen Grenzen hinaus bis nach London, New York und L.A. verlagert. Bei seinem Skill-Level und den Beats seiner Tracks kann er locker mit den amerikanischen Kollegen mithalten. Dabei schwimmt Kelvyn nicht einfach blind im Mainstream mit, sondern bleibt eigensinnig und spittet auch mal eine Line auf Deutsch: „Neue Welle, rappe Deutschland. Überrascht, dass Kelvyn Colt auch Deutsch kann?!“ Wegen seines Erfolgs pendelt der Wiesbadener zwar gerade international hin und her, wir haben ihn aber zu fassen bekommen und für euch auf das diesjährige PULS Open Air geholt!

Tiger Tiger – Infinite Bow

Das Soloprojekt von Con, a.k.a Cornelia Breinbauer labelt sich eigentlich von selbst als „Weird Pop“, wenn psychedelische Visuals auf Cyberspace-Ästhetik und ausgefallene Elektro-Sounds treffen. Dazu veröffentlicht sie regelmäßig beinahe meditative Videos. In ihrem anderen Leben arbeitet Con übrigens auch mit Musik: als Bookerin für den Münchener Milla Club. NOCH! Denn schließlich steht sie mit Tiger Tiger und gerade mal vier veröffentlichten Songs noch ganz am Anfang ihrer Karriere!

Koljah – Hauptsache Kohle

Koljah covert gerne mal Tracks von Rap-Kollegen und -kolleginnen, wie zum Beispiel SXTN und ihren Banger „Die FTZN sind wieder da“ und mischt außerdem als MC bei den Rap-Punks der Antilopen Gang mit. Auf dem Youtube-Channel der Band wurde im letzten Jahr aber überwiegend die Werbetrommel für das Solo-Material von Gang-Mitglied Danger Dan gerührt. Dessen Solo-Album „Reflexionen aus dem beschönigten Leben“ ist jetzt aber auch schon fast ein Jahr lang draußen und da wird es natürlich Zeit für Nachschub. Deshalb wird Koljah am 10. Mai mit seinem ersten eigenen Album „Aber der Abgrund“ nachziehen.

Claud – If I Were You

Das Solo-Projekt von Claud Mintz begann vor ein paar Jahren in einer Studentenbude in Brooklyn. Damals veröffentlichte die Musikerin ihre erste EP noch aus ihrem Schlafzimmer heraus und taufte ihr Projekt „Toast“. Diesem ausbaufähigen Namen verpasste sie später ein Upgrade und entschied sich dazu, auf Genre-Grenzen und eine feste Besetzung zu pfeifen. Entsprechend schwankt der Style ihrer Songs und Videos unberechenbar hin und her: mal lässig, mal abgedreht und dann wieder melancholisch. In „Never Meant To Call“ bekommt ihr 80er-Jahre-Sounds, in „Tough“ regieren moderne RnB-Vibes. Auch „If I Were You“ legt sich keine kreativen Ketten an und glänzt mit Akustik-Gitarren, stampfenden Drums und viel Selbstbewusstsein.

KitschKrieg feat. Gringo – Aua, Oh Oh, Gringo ist sauer

„KI KI KI KI KITSCHKRIEG!!!“ Dieses Sound-Logo ist euch hundert Pro schon öfter entgegengeflogen! KitschKrieg fahren mit durchgetretenem Gaspedal auf der Erfolgspur. Es vergeht kein Monat, in dem das Trio um die Beatmaker Fizzle und Fiji Kris sowie Visual Artist °awhodat° mal nicht einen viralen Hit landet. Eigentlich heißt ihre musikalische Allzweckwaffe ja Trettmann. Doch dieses Mal steht ein anderer vor dem Mic - sein Name: „Gustav, Richard, Ida, Nordpol, Gustav, Otto“. Im Track „Aua, Oh Oh, Gringo ist sauer“ krachen euch Piano und Drums entgegen und Gringo rappt: „Oh Shit, schon wieder ein Hit! Joints in die Luft und alle singen mit!“ Zugegeben nicht gerade die komplexeste Line im Rap-Game, aber wo er Recht hat …

Sendung: PULS am Vormittag, 22.04.2019 - ab 10.00 Uhr