Female Rap in NYC Fünf Female MCs, die New Yorks Underground-Szene auf den Kopf stellen
Pussy hier, Pussy da, Pussy überall? Die New Yorker HipHop-Szene wird gerade von sehr expliziten Musikerinnen auf den Kopf gestellt. Hier sind fünf Female MCs, die im New Yorker Underground gefeiert werden.
1. Latasha – Von Brooklyn aus die Welt erobern
Für die Rapperin aus Flatbush Brooklyn ist Notorious B.I.G. ein Heiliger. ‘Er steckt in meiner DNA’, erzählt Latasha über Biggie, von dessen Rapstil sie sich viel abgeschaut hat. Auf ihrem Album ‘Teennite at the Empire’ spricht sie über das Brooklyn vor der Gentrifizierung und über ihre Lebensrealität als schwarze Frau in Amerika. Gerade ist die Rapperin dabei, ihren musikalischen Horizont zu erweitern und probiert sich auch als Sängerin von House-Musik.
2. Akwafina – Reime zum Lachen
Akwafina heißt eigentlich Nora Lum, ist in NYC, Queens, als Tochter chinesischer und südkoreanischer Eltern geboren und aufgewachsen. ‘Ich habe schon vor langer Zeit festgestellt, dass meine Musik nicht für alle geeignet ist’- schreibt die Rapperin auf ihrer Website. In ihrer Musik nimmt sie alles auf die Schippe, was bei Drei nicht auf dem Baum ist. Akwafina sieht sich als Comedy-Rapperin und ihre Texte lesen sich wie ein New Yorker Tagebuch, wenn sie über die ‘Rich Kids’ herzieht, die nach Brooklyn ziehen und vom Geld ihrer Eltern leben. Akwafinas Rap ist gewollt ulkig und schräg, auch ihre Hörer bleiben nicht verschont und müssen sich immer wieder mal fremdschämen für die verrückten Texte von Akwafina. Während Akwafina im Untergrund ihr Musik-Ding durchzieht, feiert sie gerade ihren Durchbruch als Schauspielerin in der TV-Serie ‘Crazy Rich Asians’.
3. Jungle Pussy – Was reimt sich auf Pussy?
Donald Trumps Kommentar ‘I grab her by the pussy’ war der Tiefpunkt im Präsidentschaftswahlkampf und wurde zum Slogan seiner Kritiker. Die Linke hat sich das Wort zu eigen gemacht, beim alljährlichen Women’s March wird ‘Grab her by the pussy’ skandiert, wenn die Demonstrantinnen und Demonstranten mit Rosa-Pussy-Strickmützen auflaufen. Pussy hier, Pussy da, Pussy überall. Darum geht’s vor allem in den Texten der Rapperin Jungle Pussy. Zu ihren Fans gehören die Kolleginnen Nicky Minaj und Erykah Badu.
4. Suzi Analogue – Ein bisschen Synth muss sein
Suzi Analogue ist eine umtriebige Alleskönnerin. Als Beatmacherin bounct sie hin und her zwischen Hip-Hop und Elektronik, schreibt Musik für Filme und produziert Soundtracks für Modekampagnen. Der Name Analogue ist bei ihr Programm, wo auch immer Suzi um die Ecke kommt, hat sie ihren wummernden Synthesizer mit dabei.
Ihre Mixtapeserie “Zones (Volume 1 – 3)“ dokumentiert Suzi Analogues experimentierfreudige Produktionsweise, in der sie mit langsamen 80 Beats pro Minute zum Kopfnicken einlädt und mit Drum’n‘Bass Rhythmen aufs Gas drückt.
5. Leikeli 47 – Maskiert und elegant wie Missy
Frauen müssen im Rapbusiness viel härter arbeiten. Sobald zwei Damen gleichzeitig megaerfolgreich sind - think Nicky Minaj & Cardi B - versucht die Medienwelt ein ‘Wer-Ist-Besser-Spiel?’ anzuzetteln. Ein altes sexistisches Muster, das längst passé sein sollte, auch deshalb, weil es verdammt viel großartigen Female Rap gibt.
Auch Leikeli 47 braucht keine Vergleiche und wenn, dann nur positive. Leikeli 47 läuft mit einer Portion Missy-Elliot-Swag auf, trägt immer eine Strick-Maske und präsentiert auf ihrem Album "Wash & Set" sehr melodischen Rap.
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