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Vorbild U.S.-Rap Das ist Migos Flow – und so kam er nach Deutschland

Versace, Versace, Versace, Versace. Na, klingelt‘s? Genau. Migos waren das. Ein Hit, der 2013 die Rap-Landschaft überschwemmte. Da begann der Migos Flow seinen Siegeszug – und landete sogar auf Platz eins der deutschen Charts.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 07.10.2016 | Archiv

Migos Flow | Bild: BR

Der Signature Song:

Der Style:

Technisch gesprochen ist der Migos Flow ein Triplet-Flow, bei dem in 6/8teln über einen langsamen 4/4-Trap-Beat gerappt wird. Hört sich im Endeffekt an wie smoothes Stottern.

Der Ursprung:

Three 6 Mafia aus Memphis hat im Jahr 2000 den Triplet-Flow als erste Crew im Song "Sleep“ gerappt.

Atlanta gilt bis heute als Epizentrum des Migos Flows. Die Rapper T-Rock und Crime Mob zählen zu den beiden Künstlern, die den Stil etabliert haben. T-Rock hat sich von Three 6 Mafia die Inspiration geholt und den Flow 2002 auf seinem Track "No Remorse“ weiterentwickelt.

2005 haben dann Crime Mob mit "Knuck If You Buck“ einen Hit gelandet.

Der Mainstream:

So richtig bekannt ist der Flow aber erst durch das Trio Migos geworden. Deswegen eben auch Migos Flow. Mit "Versace“ haben die Rapper aus Atlanta eine Hommage an das italienische Design-Label verfasst: Ein unfassbar einfältiger Song und gleichzeitig ein verdammt genialer Ohrwurm. Und neben Migos haben sich seitdem unter anderem Drake, Lil Wayne, A$AP Ferg, Kanye West, Future und Young Jeezy ausgiebig an diesem Stil bedient.

Der Trend ist 2014 in Deutschland angekommen, weil:

Casper in einem Trailerpark in der Nähe von Atlanta aufgewachsen ist und sich schon immer seine Rap-Inspirationen aus den Staaten geholt hat - und den Ami-Rap halt auch einfach feiert. Knapp ein halbes Jahr nachdem "Versace" herausgekommen ist, flowt Casper 2014 in "Nie genug" Migos-mäßig über einen verdrogten Cloud Rap-Beat.

"Nie genug" schlummerte aber eher im Untergrund vor sich hin. Erst mit einem cloudigen Remix von Balbinas Hit "Seife" hat der Migos-Flow von Justus Jonas mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Und nur ein paar Monate später gelangt Ende 2014 der Rap-Stil mit Shindy auf Platz 1 der deutschen Alben-Charts. Durch seine Bekanntheit etabliert der Bushido-Ziehsohn endgültig das smoothe Stottern in der deutschen Rapwelt.


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