Nachhaltiges Moshen So will das Wacken klimaneutral werden
Wo zehntausende Menschen auf Festivals zusammen kommen, da wird viel Dreck gemacht - und viel CO2 produziert. Letzteres will das weltgrößte Heavy Metal Festival, das Wacken Open Air ändern, indem es Wind- und Solarenergie nutzt.
Ein mal im Jahr wird das schöne Dörfchen Wacken in Schleswig Holstein von Heerscharen Metal-Fans bevölkert - immer dann, wenn das größte Heavy Metal Festival der Welt ansteht. Aber das Wacken will nicht nur groß und legendär, sondern nun auch nachhaltig sein. Das erkärte Ziel vom Wacken-Gründer Holger Hübner ist es, das Wacken Open Air in Zukunft klimaneutral zu gestalten. Um das zu schaffen hat er sich die Firma GP Joule ins Boot geholt, die nachhaltige Energiemodelle plant und umsetzt. Laut Geschäftsführer Ove Petersen ist es gar nicht so kompliziert, ein Festival nachhaltiger zu machen.
"Die meisten Festivals sind mit irgendwelchen Diesel-Generatoren ausgestattet und diese laufen einfach wahnsinnig ineffizient und erzeugen dementsprechend viel CO2. Das wollen wir angehen: Wacken ist eines der Festivals mit der meisten Windenergie in Deutschland und es wird auch Sonnenenergie geben - trotz der traditionellen Nässe auf dem Festival."
- Ove Petersen, GP Joule
Zusätzlich werden sie das Thema Mobilität angehen und das Team vor Ort auf dem Festivalgelände mit Elektro-Mobilen und Fahrrädern ausstatten. Außerdem soll auch die Infrastruktur und der Verkehr rund um das Festival nachhaltig gestaltet werden. Besucher werden mit Elektro-Shuttles aufgesammelt und Bands mit elektronisch betriebenen Bussen vom Flughfen abgeholt. Zumindest nach Ankunft in Deutschland ist die Reise der Bands künftig also weniger umweltschädlich. Auf das Booking wird sich das Thema Nachhaltigkeit allerdings erst mal nicht auswirken.
Als Festivalbesucher soll man von der Klimaneutralität eher wenig mitbekommen. Ihr braucht fürs Wacken 2019 also nicht eure eigene Solarzelle einpacken. Aber es wird eine nachhaltige, Fan-betriebene Bühne geben:
"Für den Besucher auf dem Wacken Open Air haben wir dieses Jahr eine Fahhradbühne installiert, auf der man auf Fahhrrädern strampeln kann, um eine Band in der Lautstärke zu erhöhen. Da kann man mal sehen, wie einfach es ist, Strom aus nachhaltiger Produktion entstehen zu lassen. Musik braucht nämlich gar nicht so viel Strom."
- Ove Petersen, GP Joule
Man muss halt halbwegs nüchtern sein.
Sendung: Filter, 03.08.2018 - ab 15.00 Uhr