Terror, Brexit, Trump... Was tun, wenn die Welt den Bach runtergeht?
Eine Horrornachricht jagt gerade die nächste, man hat kaum noch Lust die Nachrichten einzuschalten. Aber deswegen nur aus dem Fenster schauen und "Ach, Scheiße" denken? Unser Autor sagt: Lieber wirklich mal die Welt verbessern!
Lehnt ihr euch auch manchmal zurück, schaut aus dem Fenster, geht tief in euch und denkt: "Ach, Scheiße!"?
Das hat gerade ein User bei Reddit gefragt und ich sofort: Ja! Jaa! Denk ich!
Über 40 Tote beim Anschlag auf den Flughafen in Istanbul, 49 Tote in Orlando, 130 Tote in Paris. Tausende Flüchtlinge sterben im Mittelmeer. Besorgte Bürger greifen Flüchtlingsheime an. AfD, Petry, Brexit, Trump, Hooligans.
Ja, es ist zynisch und unangemessen, die Toten im Mittelmeer und eine politische Abstimmung wie den Brexit, Terror und Rechtspopulismus in eine Reihe zu stellen. Aber wenn ich immer häufiger in mich gehe und denke: "Ach, Scheiße!", dann haben all diese Dinge damit zu tun.
Und ja, es ist selbstgefällig und vermessen, Nachrichten zu lesen, „Ach, Scheiße“ zu denken und sich danach im Biergarten ein kühles Helles zu holen. Ich muss nicht mit einem Schlauchboot über das Mittelmeer, weil deutsche Gesetze Fluggesellschaften verbieten, mich mitzunehmen. Im Gegenteil: Vielen in Deutschland geht es sowas von gut. Wir werden älter, gesünder, Fernsehserien werden immer besser und wir können sie legal in HD gucken, ohne zehn Pornobanner wegzuklicken. Was ist das Problem?
Vielleicht ist es Scham. Das ungute Gefühl: Mir geht es prima, während alles den Bach runtergeht. Leute ertrinken im Mittelmeer und ich so im Biergarten: Prost!
Leider ist sich schlecht fühlen, weil es anderen schlecht geht, absolut keine Lösung. Auswandern übrigens auch nicht. Leute denken ernsthaft darüber nach, wegzuziehen, weil die AfD jetzt in ein paar Landtagen sitzt. Nur: überall sonst ist es auch nicht gerade geil (außer vielleicht in Kanada, aber da gehen schon die ganzen Amis hin, wenn Trump gewinnt).
Okay, im Ernst: Die einzige Lösung ist wohl, was zu tun. Zum Beispiel sich dafür einsetzen, dass Flüchtlinge legal nach Europa kommen können, gegen Pegida demonstrieren oder wenn ihr einen Briten trefft, ihn ganz fest in den Arm zu nehmen. Das klingt nach Sozialpädagoge und die Welt wird dadurch allerhöchstens ein kleines bisschen besser. Aber es fühlt sich auf jeden Fall besser an, als nichts zu tun und den Untergang heraufzubeschwören.