Meme // Covfefe "Liebes Internet, wir müssen reden"

Liebes Internet,
wir müssen reden, denn ich bin ziemlich pissed. Und schuld ist mal wieder: Donald Trumps Twitteraccount. Irgendwie. Der hat nämlich zuletzt folgenden Tweet abgesetzt:

Haha, Brainfart! Und Du, liebes Internet, springst natürlich sofort drauf an und rätselst, wofür "Covfefe" wohl stehen könnte. Das Urban Dictionary stürzt sich darauf, der Berliner Komiker Shahak Shapira stürzt sich drauf:

Jeder, der sich auch nur mit der Wählscheibe ins Internet einklinkt, stürzt sich mit einem lustigen "Höhö, Covfefe klingt ja wie Kaffee"-Witz drauf.

Meine Güte, der Mann hat sich verschrieben und seinen Tweet zu früh abgeschickt. Kann mal passieren und ist garantiert jedem von uns schon mal passiert. Wer von uns ohne Schuld ist, werfe das erste Nokia 3310.

Runter vom hohen Ross.

Das Covfefe-Meme ist mal wieder so ein Beispiel für das hohe Ross, auf dem wir immer sitzen, wenn wir im Internet mit Menschen clashen die anders denken: Ist hierzulande bei der AfD ja nicht anders. Da fühlen wir uns in der Diskussion ja auch immer ach so überlegen. Aber gibt es ein Beispiel, bei dem so eine kostenlose Rechtschreibkorrektur einen glühenden AfD- oder Trump-Anhänger von seiner Meinung abgebracht hat? Bringt es, als Preis gibt es einen handgeschriebenen Duden.

Bis dahin sollten wir uns vielleicht mal auf Inhalte konzentrieren – und uns nicht von irgendwelchen Fail-Tweets ablenken lassen. Denn während sich das halbe Internet noch an "Covfefe" abgearbeitet hat, ist ganz nebenbei durchgesickert, dass sich Trump aus dem Pariser Klimaabkommen verabschieden will. Da haben wir uns wunderbar ablenken lassen von den wirklich entscheidenden Entwicklungen – wer bitte ist jetzt der Dumme?

Sendung: Freundeskreis, 02. Juni 2017 - ab 10 Uhr