Die Invisible Box Challenge Schwerkraft – my ass!
Eine neue Challenge geht um: Die Invisible Box Challenge. Zig Leute steigen, fallen oder hüpfen dafür über eine unsichtbare Hürde. Seit langem die erste virale Challenge, die wieder Spaß macht, sagt PULS Reporterin Anna Bühler.
Nach langer Zeit geht mal wieder eine Challenge viral, die mich fasziniert. Challenges finde ich sonst langweilig, da schaltet mein Geist auf Desinteresse. Wir haben doch schon alles gesehen. Erinnern wir uns kurz an die frühen Jahre ...
Geradezu unschuldig schlich sich in den jungen YouTube-Jahren die Zimtchallenge in unsere Timelines. Die Herausforderung: Schlucke einen Löffel Zimtpulver, ohne etwas zu trinken. Gut 1.2 Millionen Ergebnisse spuckt die englische Suche aus. Prädikat: Mei. Ein Schocker? Hmnay.
Jetzt ist es wieder so weit: Eine neue Challenge spukt durchs Netz. Ich kriege eine Nachricht von einer Kollegin mit einem Link zu Twitter. Klick, Tab auf. "Invisible Box Challenge". Klick, Tab zu.
Vor meinem inneren Auge ziehen in irrer Geschwindigkeit all diese sinnlosen Videos vorbei, die sich Challenge schimpfen:
- Die Fire Challenge: User reiben Teile ihres Körpers mit brennbarer Paste ein und zünden sich an.
- Die Phone Pitching Challenge: Leute halten ihr Smartphone für den Nervenkitzel nur zwischen Zeigefinger und Daumen aus dem Fenster, ins 78 stöckige Treppenhaus oder über den Gullydeckel-Schlitz.
- Die Knockout Challenge: Man versucht durch Druck auf die Lunge bewusstlos zu werden.
Nein, das alles will ich nicht mehr sehen!
Die Kollegin schreibt wieder: "Das ist doch was für dich!" Hmm … Okay. Eine letzte Challenge. Danach ist Schluss.
Die Cheerleaderin, die hier die Schwerkraft einfach mal nach Hause schickt, heißt Ariel Olivar. Sie kommt aus Texas und das Video ihrer Challenge wurde bei Twitter mittlerweile schon knapp 150.000 Mal geteilt. Und unzählige Male imitiert.
Es ist das erste Mal seit ... immer, dass ich Lust habe, eine Challenge sogar selber auszuprobieren. Hier geht es nicht, darum noch einen drauf zu setzen - wie beim Planking, wo sich Leute zuletzt platt wie ein Brett auf die Kante von Hochhausdächern gelegt haben. Hier gibt es keinen Druck zu beweisen, dass man ein wirklich guter Mensch ist - wie bei der Ice Bucket Challenge. Die Invisible Box Challenge ist echt ein kleines Kunststück und nicht die völlig irre Eskalation der Post-Jackass-Ära, wie zum Beispiel die Iss-einen-Kaktus-Challenge.
Wenn mir das nächste Mal jemand einen Link zu ner neuen Challenge schickt, ich werde drauf klicken und vielleicht sogar dran bleiben.
Sendung: Netzfilter am 09.12.2017 ab 12 Uhr