Netzlexikon S wie Spoofing
Es gibt viele Möglichkeiten, seine Identität im Netz zu verschleiern. Das kann auch gute Gründe haben. Oft wollen sich Spoofer aber damit als jemand ausgeben, der sie eigentlich nicht sind.
Was ist eigentlich Spoofing?
Das Wort bedeutet so viel wie "Manipulation" oder "Verschleierung". Spoofer wollen ihre wahre Identität oder Herkunft im Netz vertuschen, beziehungsweise eine andere vortäuschen. Meistens wird von Spoofing im Zusammenhang mit kriminellen Machenschaften gesprochen.
Wie genau funktioniert dieses Spoofing?
Mit entsprechender Software ist es relativ einfach, so zu tun, als sitze man gerade in einem anderen Land. Kleine Programme leiten dafür den Datenverkehr über Server im Ausland um. Es gibt sogar recht einfach programmierte Browser-Plugins, die das können. Mit ein paar Klicks kann man seinen Standort dann wahlweise zum Beispiel nach Hongkong oder Rumänien verschieben. Weitaus mehr Knowhow brauchen aber die Leute, in einer Mail eine real existierende Identität glaubhaft imitieren wollen. Wenn es zum Beispiel so aussehen soll, als hätte einem wirklich seine Bank geschrieben. Früher war das leicht an der Absender-Adresse zu erkennen. Die Mails wurden von Accounts wie "postbank@xz3p4.ru" abgeschickt. Ist ein Spoofer gut, ist das aber nicht so offensichtlich und viel schwieriger zu erkennen.
Wofür wird Spoofing genutzt?
Hacker können sich damit in Netzwerke einklinken, zu denen sie sonst keinen Zugriff hätten. In Mails verstecken sie Trojaner - oder sie verlinken auf gefakte Seiten. Man nennt diese Nachrichten dann Phishing-Mails.
Spoofing funktioniert sogar per Telefon. Kriminelle können damit eine falsche Telefonnummer auf dem Display erscheinen lassen und so Informationen erfragen, die man sonst nicht rausrücken würde.
Haben Spoofer immer böse Absichten?
Einige User wollen zum Beispiel bei ausländischen Streamingdiensten Filme schauen. Oder sie wollen sich YouTube-Clips ansehen, die in Deutschland gesperrt sind. Mit einer IP aus einem anderen Land können sie diese Sperre umgehen. Das ist zwar nachvollziehbar - aber nicht ganz legal. Die Anbieter der Plattformen, wie zum Beispiel Netflix, sind davon nicht begeistert und versuchen, sich zu wehren. Mittlerweile gibt es auch Methoden, die IP-Verschleierung zu entlarven. Forscher einer kanadischen Universität wollen so eine Möglichkeit gefunden haben. Weil beim Vertuschen der IP der Datenverkehr umgeleitet wird, ist die Verbindung langsamer. Und genau das lässt sich mit dem entwickelten Verfahren nachweisen. Sicher fühlen sollte sich also kein Spoofer.
Hat Spoofing auch eine gute Seite?
Es gibt Menschen, die sogar auf Spoofing angewiesen sind. Manche Nutzer verschleiern ihre wahre Identität aus Gründen der Sicherheit. Zum Beispiel, weil sie in einem repressiven Staat leben, der Oppositionelle verfolgt. Oder bestimmte Seiten sperrt. In dem Fall ist Spoofing sogar ein ziemlich wichtiges Werkzeug.