Deutscher Computerspielpreis 2016 Die drei abgefahrensten Nominierungen
Bis zum 3. April könnt ihr abstimmen, welches Spiel den Publikumspreis beim deutschen Computerspielpreis bekommt. Wir haben uns durch alle 229 Vorschläge gewühlt und stellen euch die drei abgefahrensten vor.
Am 7. April wird in München der deutsche Computerspielpreis verliehen. Die Auswahl geht von großen Titeln wie "The Witcher 3" oder "Bloodborne" bis hin zu kleinen Indiegames wie dem Handy-Kartenspiel "Card Crawl" oder dem Adventure "One Button Travel".
Während in 13 Kategorien eine Jury aus Branchenprofis das beste Spiel wählt, gibt es einen Preis, bei dem jeder mitwählen darf: Den Publikumspreis. Bei dem dürft ihr selbst abstimmen und entscheiden, welches der 229 Games den Preis bekommen soll. Diese Menge beweist: Der deutsche Spielemarkt bringt nicht nur große Spiele für den Massenmarkt heraus, sondern auch jede Menge Games für ein sehr spezielles Publikum.
1. CatHotel
Gebt's zu: Ein Katzenhotel zu managen ist doch so ziemlich das Geilste, was es gibt. "CatHotel" spielt sich ein bisschen wie "Die Sims", nur eben mit Katzen. Hier müsst ihr Katzen streicheln, sie füttern, das Fell reinigen und ihr könnt sie mit einem Laserpointer durch die Wohnung jagen. Wenn ihr alles richtig macht, klingelt es in eurer Kasse und die Katzen fangen an zu schnurren.
Im Beschreibungstext vom Hersteller heißt es:
"Ob die zutrauliche Maine Coon oder die anmutige Burma – du pflegst und fütterst sechs verschiedene Katzenrassen. Jede Katze ist anders – der verschmuste British-Shorthair-Kater möchte oft gestreichelt werden. Mia, die neugierige Ragdoll, hingegen findet das Laserpointer-Spiel super."
Tivola Publishing, it Matters Games
Na dann... Wir freuen uns jedenfalls schon auf das Kartäuser-Kätzchen-Addon.
2. Welt der Biere - das Bierquiz
"Was ist das Besondere am Festzelt Glöckle Wirt?", "Was ist die am weitesten verbreitete Biermarke der Welt?" und "Wieso fand 1969 ein Umzug der Finkbeiner GmbH statt?"
Wer die Antwort auf solche Fragen hat, der ist bei "Welt der Biere – Das Bierquiz" richtig. Hier kann man sich mit anderen Bierfreaks im Nerdwissen battlen. Mehr als 3000 Fragen gilt es abzuhaken, von A wie "Aecht Schlenkerla" bis Z wie "Zirndorfer".
Klar, das holt thematisch nicht jeden ab, aber: "Welt der Biere" sieht dreimal besser aus als Quizduell. Das Spiel ist zwar weird, aber gar nicht schlecht. Es geht runter wie ein kaltes "Icelandic White Ale".
3. Ertragsbesteuerung für Kapitalgesellschaften
Vergesst die Gaming-Kracher "Haftungsausschluss mit Folgebewusstsein", "Die gemeindliche Strassenreinigung als Natural- und Geldlast" und "Spitzensteuersatz vor dem Renteneintrittsalter": Hier kommt „Ertragsbesteuerung für Kapitalgesellschaften“. Hinter diesem Blockbuster steckt die Unternehmensberatung PwC. Protagonist ist Herr Amann. Das ist ein Unternehmer, der PwC beauftragt, eine Steuerprüfung für sein Unternehmen vorzubereiten. Damit Herr Amann das schafft, muss er alles über Ertragsbesteuerung lernen und mit "Stakeholdern" sprechen. Das fordert für Stunden. Dabei muss man aber geschickt vorgehen, am Ende "gilt es den kritischen Betriebsprüfer Herrn Findisch zufriedenzustellen".
Was sich liest, wie Satire auf den deutschen Spielemarkt ist absoluter Ernst. Dieses Spiel gibt es genau so. Wundern sollte das keinen: In einem Land, in dem der Landwirtschaftssimulator zu den meistverkauftesten Spielen gehört, gibt es auch einen Platz für "Ertragsbesteuerung für Kapitalgesellschaften".