Von der Finanzkrise bis zum Holocaust Filme und Serien, die die Welt bewegt haben
Manchmal sind sie zum Heulen schön, manchmal rasten wir förmlich vorm Monitor aus! Oft passiert danach – nichts! Aber: Manche Filme haben die Welt bewegt. Glaubt ihr nicht? Hier ist unsere Beweisliste!
Kriege, Krankheitswellen, Verbrechen – in den Nachrichten hören wir davon jeden Tag. Aber irgendwie scheinen die uns oft nicht wirklich zu berühren. Bei Filmen ist das ganz anders! Hier ist unsere Liste von Filmen, die die Welt bewegt haben
1. The Big Short (2015)
Schon beim Kinostart des Films im Dezember 2015 mag sich so mancher Finanzjongleur aus den USA unwohl in seinem Kinosessel gewunden haben. Denn in "The Big Short" sagen ein paar Bank-Analysten den Börsencrash 2008 voraus und stellen die Gier bloß, mit der viele Banker mehr für den eigenen Geldbeutel als zum Wohl ihrer Kunden arbeiten. 2008 ist lange her und die Finanzkrise gefühlt längt überstanden. Der US-Bankenriese Morgan Stanley fürchtet jetzt aber, dass durch "The Big Short" bei den Bankkunden die Angst vor einer Wirtschaftsflaute erneut gestiegen sein könnte – und sie deshalb ihr Geld nicht mehr so leichtfertig anlegen. Denn wer hat schon Lust, sein sauer verdientes Geld ein paar Finanzhaien in den Rachen zu werfen?
2. The Day After Tomorrow (2004)
Riesenwellen, die in New York die Wolkenkratzer wie Dominosteine umfallen lassen, grapefruitgroße Hagelkörner in Tokyo und Tornados, die Los Angeles dem Erdboden gleich machen: Viele dieser krassen Bilder haben sich direkt ins Hirn der Filmfans eingebrannt. Dass dieser Eindruck nicht gleich am Kinoausgang verpufft ist, legt etwa eine Studie der Uni Yale nahe: Leute, die "The Day After Tomorrow" gesehen hatten, glaubten deutlich häufiger, dass es aufgrund des Klimawandels in den nächsten 50 Jahren mehr Stürme, Überflutungen und Essensmangel geben könnte, als Leute, die den Film nicht gesehen hatten. Auch meinten viele Zuschauer, dass sie aufgrund ihrer Sorgen um die Erderwärmung in Zukunft häufiger mit anderen über das Thema sprechen oder sich ein umweltfreundlicheres Auto kaufen würden.
3. Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiss (1978)
Bei all den Dokus, die tagtäglich zum Thema Nationalsozialismus über die deutschen Mattscheiben flimmern, scheint es kaum vorstellbar, dass bis Ende der 70er das Thema in den Medien eigentlich gar nicht vorkam. Das änderte sich mit der Ausstrahlung der US-Serie "Holocaust" 1978 schlagartig! In vier Teilen erzählte die Miniserie die fiktive Geschichte der jüdischen Familie Weiss und ihr Schicksal während des Nationalsozialismus. Ein heißes Eisen zur damaligen Zeit, über das so mancher gerne weitergeschwiegen hätte. Wohl deshalb versuchten ein paar rechte Terroristen im Vorfeld die Ausstrahlung zu verhindern, indem sie zwei ARD-Sendemasten sprengten. Der Effekt der Aktion blieb aber klein: "Holocaust" wurde in Deutschland zum Straßenfeger, etablierte den Begriff "Holocaust" und brachte die lang verschleppte Diskussion und damit auch die Aufarbeitung der Nazi-Zeit ins Rollen.
4. Supersize me (2004)
Es begann alles mit einer verrückten Aktion: Filmregisseur Morgan Spurlock wollte sich einfach mal einen Monat lang nur von Mc-Donalds-Kram ernähren – und schauen, was mit ihm passiert. Okay, dass BigMac, Fritten, Cola und Co. morgens, mittags und abends nicht unbedingt die schlaueste Diät ist, ist jetzt schon eher ein No-Brainer. Tatsächlich waren die Auswirkungen auf Spurlocks Körper aber so übel, dass ihm verschiedene Ärzte sogar geraten haben, sein Experiment abzubrechen. Doch Spurlock zog die Sache durch – und wog am Ende 25 Pfund mehr als vorher, hatte Bluthochdruck und Leberwerte wie ein Alkoholiker!
Die Dokumentation entfachte eine heftige Diskussion rund um die gesundheitlichen Folgen von Fast Food. McDonalds jedenfalls reagierte prompt: schon wenige Wochen nach Kinostart kickte die US-Kette ihre "Super Size-Option", mit der man für wenige Cent mehr deutlich größere Portionen bekam. Auch gab’s bald danach neue gesündere Snacks auf der Speisekarte. Beides hatte laut McDonalds natürlich nichts mit der Doku zu tun!
5. Philadelphia
Eigentlich ist es kaum zu glauben, aber nachdem in den frühen 80ern die Aids-Welle über die USA schwappte, führte das zu den absurdesten Reaktionen: So sprachen sich 1985 rund die Hälfte der Amerikaner in einer Umfrage dafür aus, an Aids Erkrankte dauerhaft in Quarantäne zu stecken. 15 Prozent waren sogar dafür, dass Aids-Kranke durch ein Tattoo (!) als infiziert kenntlich gemacht werden sollten. Ein Umdenken brachte 1993 der Film "Philadelphia". Darin wird ein homosexueller Anwalt wegen seiner Aids-Erkrankung von seiner Kanzlei gefeuert. Als erster Hollywood-Streifen, der sich mit der Angst und den Vorurteilen vor Aids und Homosexuellen auseinandergesetzt hat, löste der Film eine breite Diskussion über den Umgang damit aus.