Serie // "The Hot Zone – Tödliches Virus" Diese Serie ist nichts für Hypochonder
Als Ende der 1980er eine Gruppe Laboraffen an einem mysteriösen Virus stirbt, breitet sich unter Forschern Angst vor einer drohenden Ebola-Epidemie aus. Diese wahre Geschichte hat die Katastrophen-Serie "The Hot Zone" inspiriert.
Diese Serie gehört auf eure Watchlist, wenn... ihr euch von Serien wie "Chernobyl" auf spannende Weise Lektionen übers Leben erteilen lasst, die toughe Julianna Margulies als Anwältin in "The Good Wife" angefeuert habt, und euch gern den Weltuntergang herbeifantasiert wie mit "The Rain".
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24 Mal ist das Ebolafieber ausgebrochen, seit es 1976 erstmals in den tropischen Regenwäldern der Demokratischen Republik Kongo beobachtet wurde. Über 2.000 Menschen sind im Kongo allein im vergangenen Jahr an Ebola gestorben. Es ist der schwerste Ausbruch der Krankheit seit 2014, als in ganz Westafrika mehr als 11.000 Menschen an Ebola starben. In den Nachrichten erfährt man von der aktuellen Epidemie wenig. Der Westen Afrikas ist weit weg und die letzten Ebola-Fälle in Europa sind auch schon ein paar Jahre her. Dass Ignoranz hier schnell gefährlich werden kann, zeigt die Serie "The Hot Zone". Und dafür nimmt sie uns mit nach Washington DC, ins Jahr 1989.
Dort sterben importierte Laboraffen in kurzer Zeit an einem mysteriösen Erreger. Im militärischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten USAMRIID werden die Proben untersucht – und zunächst für harmlos befunden. Bis die Armee-Wissenschaftlerin Nancy Jaax (Julianna Margulies aus "The Good Wife") einen bösen Verdacht hat: Die Affen könnten mit einem mutierten Ebola-Virus infiziert sein.
Jaax hat das Ebola-Virus jahrelang mit ihrem Professor, Wade Carter, erforscht und teilt dessen Angst vor einer Ausbreitung aus Afrika in die USA. Das Ebolavirus ist nicht nur für Affen tödlich, sondern auch für Menschen, trotzdem nehmen ihre Kollegen sie nicht ernst. Also forscht Jaax auf eigene Faust im "Hot Zone" genannten Hochsicherheitslabor weiter. An ihrer Seite ist der Virologe Wade Carter (Liam Cunningham aus "Game of Thrones"), der wegen seinen apokalyptischen Warnungen in der Forschungsgemeinschaft als Spinner gilt. Dabei hatte er in den 1970er-Jahren die verheerenden Folgen einer Ebola-Epidemie im kongolesischen Dschungel hautnah miterlebt.
Übertreibung schadet nicht, oder?
Der Titel und auch die Handlung der Serie stammen vom umstrittenen Sachbuch-Hit von Richard Preston. In "The Hot Zone. Tödliche Viren aus dem Regenwald" schildert Preston, wie Forscher der US-Armee Ende der 1980er-Jahre bei Laboraffen ein mutiertes Ebola-Virus fanden und versuchten, eine mögliche Epidemie in den USA zu verhindern. Wie das Buch spitzt auch die Serie die tatsächlichen Ereignisse zu einer dramatischen, aber wissenschaftlich und historisch nicht so ganz korrekten Story zu. Das solltet ihr im Hinterkopf haben, wenn ihr euch "The Hot Zone" anguckt. Schon die ersten Minuten sind stark überzogen: Ein fiebernder Mann, übersät mit dicken, eitrigen Blasen, klappt in einem Flugzeug zusammen. Wenig später stirbt er, eine Fontäne Blut erbrechend, in einem Krankenhaus im Kongo. Ganz so heftig äußert sich eine Ebola-Erkrankung in der Regel dann doch nicht.
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THE HOT ZONE | TRAILER DEUTSCH
Solche Schockmomente, die unheilvolle Musik und wirkungsvollen Cliffhanger machen "The Hot Zone" zu einer super spannenden Katastrophenserie. Dass dabei manchmal etwas übertrieben wird – geschenkt! Wenigstens sorgt die Serie dafür, dass das Ebolavirus mal wieder etwas mehr Aufmerksamkeit bekommt. Auch wenn man danach bei jedem Nieser erstmal zusammenzuckt.
"The Hot Zone” findet ihr bei National Geographic zum Beispiel über Sky on Demand und Magenta TV. Von Richard Prestons Buch "The Hot Zone" ist auch der Katastrophenfilmklassiker "Outbreak" (1995) mit Dustin Hoffman und Morgan Freeman inspiriert, den ihr bei allen gängigen VoD-Anbietern streamen könnt.
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