Emmy Awards 2018 - die Nominierten Diese Serien sind perfekt für euer Wochenend-Binge
Die Emmys sind der wichtigste Fernsehpreis der Welt – die Oscars der Serien und ein richtig fettes Spektakel. Jetzt sind die Nominierungen für die Emmys 2018 raus. Diese nominierten Serien m-ü-s-s-t ihr bis zur Verleihung sehen.
Wir kennen alle die Oscars - der wichtigste Filmpreis der Welt. Und so einen gibt es auch für Serien. Die Emmy Awards werden jedes Jahr im Herbst an herausragende Fernsehproduktionen vergeben. Der Emmy ist allerdings längst nicht mehr der kleine Bruder vom Oscar: Seit die Hollywoodstars in Serien mitspielen, ist das ein richtig fettes Spektakel, mit allen Schauspielern aus unseren Lieblingsserien. Bis zur Verleihung im September sind noch zwei Monate Zeit, um die Serien-Lücken zu füllen. Diese Serien solltet ihr unbedingt gesehen haben:
Big Mouth
Kein Serie der Welt zeigt besser als “Big Mouth” wie es ist, in die Pubertät zu kommen. (Haha! Sie hat “kommen” geschrieben”!) Eine kleine Clique aus drei Jungs und einem Mädchen muss sich mit allem rumschlagen, was passieren kann: Erste Erektion, erstes mal zusammen sein, erste Periode - und: bin ich vielleicht homosexuell? Egal wie überzogen die Folgen wirken, ständig denkt man sich “Ach scheiße, ja, genau so ist das!”
Von ihrer eigenen Jugend inspiriert, haben Nick Kroll und Andrew Goldberg “Big Mouth” geschrieben. Nick Kroll ist unter anderem Synchronsprecher für “American Dad” und hat im Nerd-Liebling “Parks and Recreation” mitgespielt. Und das ist nur ein kleiner Auszug ihrer Comedy-Vita.
Nominiert für:
Originale Musik und Text für “Am I Gay? / Song Title: Totally Gay”
Die erste Staffel “Big Mouth” ist auf Netflix.
Westworld
“Westworld” ist die Serienadaption des gleichnamigen Sci-Fi-Kultfilms von 1973 über einen Wild-West-Vergnügungspark, in dem menschengleiche Roboter erst nur der Unterhaltung der Besucher dienen und dann irgendwann Rache an ihren Schöpfern nehmen. Kaum eine Serie - außer vielleicht “Game Of Thrones” - hat ein derart atemberaubenderes Setting.
“Westworld” ist total kompliziert, wirft philosophische Fragen über den freien Willen, Realität und Verantwortung auf - ohne sie zu beantworten - und bietet so viel Diskussionsstoff, dass die Internetforen überquellen mit Fantheorien. Dazu kommt der fantastische Soundtrack, für den der iranisch-deutsche Komponist Ramin Djawadi neue Stücke komponiert und Popsongs von einem Orchester einspielen lässt - darunter gerne Songs von Radiohead. Kein Wunder, dass die Serie 21 mal nominiert ist.
21 mal nominiert, unter anderem für:
Beste Musik in einer Serie
Die ersten beiden Staffeln könnt ihr bei Sky on Demand abrufen.
GLOW
Egal ob ihr Wrestling schon als Kind geliebt habt oder immer schon total albern fandet, ihr werdet "GLOW" lieben - die einen wegen der authentisch-choreographierten Wrestling-Matches, die anderen wegen der Story dazwischen. In halbstündigen Folgen tauchen wir ein ins Hollywood der 80er Jahre, nicht das glamouröse - sondern der trashige Teil vom Sunset Strip. Da wird eine Wrestling-Fernsehshow gedreht, die erste nur mit Frauen.
Schauspielerin Ruth (Alison Brie) und ihre frühere beste Freundin Debbie (Betty Gilpin) sind zwei der Wrestlerinnen - und liefern sich nicht nur im Ring heiße Gefechte. Frauenfreundschaften, Filmbiz, Fönfrisuren und ganz nebenbei erklärt uns “GLOW” auch noch die #MeToo-Debatte in weniger als 5 Minuten. Und Musikerin Kate Nash ist als Bonus auch noch mit dabei.
10 mal nominiert, unter anderem für:
Die beste Intro-Sequenz
Staffel 1 und 2 sind bei Netflix verfügbar.
Black-ish
In der Tradition von “Fresh Prince of Bel Air” und “Modern Family” greift “Black-ish” seit Serienstart immer wieder aktuelle und brisante politische Themen auf - in einer Familienserie. Basierend auf den persönlichen Erfahrungen von Serienerfinder Kenya Barris folgt die Serie dem Werber Dre, seiner Frau Bow (Tracee Ellis Ross), einer erfolgreichen Anästhesistin, und ihren fünf Kindern. “Black-ish” diskutiert mit extrem viel Humor und Ironie, was es eigentlich bedeutet in Amerika schwarz zu sein und schafft es, dass man Amerika ein bisschen besser versteht.
5 mal nominiert, unter anderem für:
Beste Comedy-Darstellerin: Tracee Ellis Ross
Abrufbar bei Prime Video, Maxdome und Sky on Demand.
Marvelous Ms. Maisel
Die titelgebende "Marvelous Mrs. Maisel" (gespielt von Rachel Brosnahan) entdeckt Ende der 50er-Jahre ihr Talent als Stand-Up-Comedian, nachdem ihr Mann sie mit zwei Kindern sitzengelassen hat. Sie zieht also zurück ins Apartment ihrer verschrobenen Eltern und tritt heimlich - und immer erfolgreicher - in Bars als Comedian auf. Die Serie geht aufs Konto von Amy Sherman-Palladino, der Erfinderin der "Gilmore Girls". Und sie trifft genau wie bei “Gilmore Girls” immer den richtigen Ton. “Marvelous Mrs. Maisel” ist warmherzig erzählt, sehr sehr komisch und entführt uns in eine Zeit, in der emanzipierte Frauen wie Mrs. Maisel es noch so richtig schwer hatten.
14 mal nominiert, unter anderem für:
Beste Comedy-Serie
Die erste Staffel gibt’s bei Prime Video.
Seven Seconds
Sieben fatale Sekunden hat der Unfall gedauert, bei dem der Polizist Pete Jablonski den Teenager Brenton Butler schwer verletzt hat. Der Junge stirbt. Das Problem: Brenton ist schwarz und der Polizist weiß - und so entspinnt sich eine schmerzvolle Tragödie um Polizeiklüngelei, Rassismus und dem schrecklichen Verlust eines Kindes. Denn die Polizeifreunde von Pete Jablonski versuchen die Tat einem Landstreicher unterzuschieben. "Seven Seconds" zeigt, dass Gerechtigkeit nicht schwarz-weiß ist und nimmt sich dafür sehr viel Zeit, manchmal vielleicht ein bisschen zu viel. Aber dafür geht sie so akribisch auf Spurensuche, dass man meint einem wahren Kriminalfall zuzuschauen.
Nominiert für:
Beste Hauptdarstellerin in einer Miniserie (Regina King)
Seven Seconds ist bei Netflix abrufbar.
Handmaid’s Tale
Keine Serie hat sich 2017 so dringend und real angefühlt, wie die Adaption von Magaret Atwoods Dystopie "Handmaid's Tale - Report einer Magd": Trumps Amerika, religiöser Fanatismus, das Erstarken patriarchaler und offen frauenfeindlicher Bewegungen – all das spiegelt sich in der Serie wieder. Die Handmaids, oft weiß und aus gutem Hause, werden im totalitären Staat Gilead in der nahen Zukunft als Gebärmaschinen versklavt.
Wie sich dieses Leben anfühlt, erleben wir hautnah aus der Perspektive der Handmaid Desfred (brilliant gespielt von Elisabeth Moss), die ihre Tochter und ihren Mann verloren hat. Wer die Serie noch nicht gesehen hat, sollte das dringend nachholen: “Handmaid’s Tale” ist nicht nur wichtig, sondern auch herausragend gut erzählt. Einfach so einschlafen ist nach einer Folge gar nicht so leicht.
20 mal nominiert, unter anderem für:
Beste Drama-Serie
Am 2. August startet die zweite Staffel “Handmaid’s Tale” bei Entertain. Die erste Staffel gibt es zum Kauf bei VoD-Anbietern.
RuPaul’s Drag Race
Im Grunde ist "RuPaul’s Drag Race" ein Wettbewerb für Drag Queens. In den USA ist die Show von einem kleinen Spartenkanal zum Popkultur-Giganten VH1 gewandert und die Teilnehmerinnen machen sich immer wieder auch im Mainstream einen Namen: Trixie Mattel mit einem Country Album, Naomi Smalls hat für die Cosmopolitan Rap Superstar Cardi B interviewt und Milk modelt für Mega-Designer Marc Jacobs.
"RuPaul’s Drag Race" ist aber mehr als buntes Entertainment. Die Sendung macht sich immer wieder für queere Themen stark, ruft zur Wahlbeteiligung auf und zeigt - auch wenn wie in jeder Reality Show extra arg auf die Tränendrüse gedrückt wird - wie sehr schwule Männer immer noch mit Intoleranz zu kämpfen haben. Moderator RuPaul Andre Charles beweist seit Jahren langem Atem, ist Allround-Entertainer und hat seit diesem Jahr auch einen Stern auf dem legendären Hollywood Walk of Fame.
12 mal nominiert, unter anderem für:
Beste Moderation eines Reality- oder Reality-Wettbewerb Formats
Staffel 7, 8 und 9 sind auf Netflix zu sehen.
Sendung: Filter, 13.07.2018 - ab 15.00 Uhr