Jetzt Pink Youth Yuna & Little Simz

Info Die Malaysische Sängerin Yuna hat "Pink Youth" (2019) geschrieben, um darin das Mädchen Sein in ihrer Teenagerzeit zu feiern. Für den Empowerment-Song hat sie sich keine geringere als Little Simz mit ins Boot geholt.

TV & Serie // Glow Neon Is The New Black

Zuletzt waren die 80er in Serien trüb und traurig. Jetzt kommt eine neue Serie um die Ecke, die die knallbunten 80er zurückbringen will: "Glow - Gorgeous Ladies of Wrestling". Mit viel Haarspray, Schweißbändern und Power Metal.

Von: Christian Alt

Stand: 20.06.2017 | Archiv

Glow | Bild: Netflix

Die 80er Jahre waren ein hartes Pflaster für Schauspielerinnen: Den ganzen Tag rumlaufen mit Tonnen von Haarspray auf dem Kopf und fingerdick Schminke im Gesicht - und auch die Rollen waren scheiße. Schauspielerinnen hatten damals oft nur eine Aufgabe. Sie sollten hübsch aussehen und den Filmhelden anhimmeln. Ruth hat darauf keinen Bock. Sie war auf einer der besten Schauspielschulen des Landes, ist gebildet, smart und hübsch dazu. Aber das Hollywood der 80er will sie nicht. Sie sucht verzweifelt nach einer Rolle. Irgendeiner. Ihre Rettung ist der abgehalfterte Regisseur Sam Sylvia. Er will auf den Wrestling-Hype der 80er aufspringen und eine eigene Frauen-Wrestling-Liga aufmachen: GLOW.

Ruth gibt ihr bestes, aber dem Regisseur gefällt ihr Gesicht nicht. Sie wird rausgeschmissen. Und nicht nur beruflich läuft es schlecht für sie. Ihre beste Freundin Debbie will nicht mehr mit ihr reden, weil Ruth mit ihrem Mann geschlafen hat. Kurz bevor Ruth ihre Koffer packen und aus LA abhauen will, unternimmt sie einen letzten Versuch. Sie bastelt sich ein Kostüm, lernt Wrestling-Moves auswendig und hat nur noch ein Ziel: Sie will sich zurück in die Liga fighten - als total klischeehafter Wrestlingstar.

Gorgeous Ladies of Wrestling

Hinter "Glow" steckt unter anderem Jenji Kohan, die Erfinderin des Netflix-Hits "Orange Is The New Black". Und das merkt man. Wie in der Knastserie kommen in der Wrestling-Liga Frauen aus ganz unterschiedlichen Hintergründen zusammen. Eine schüchterne Inderin trifft auf ein arrogantes Möchtegern-Starlet. Die Hausfrau kämpft gegen die Stuntfrau. Ruth gegen Debbie.

Die Geschichte der Wrestling-Liga ist witzig, spannend und toll besetzt. Allen voran ist da natürlich Ruth, die von einer fantastischen Alison Brie verkörpert wird. Brie spielt Ruth, diese Figur, die sich niemals unterkriegen lässt; die weiterkämpft, wenn andere längst aufgeben würden, mit großer Empathie. Ruth wird nie laut, ist immer höflich. Auch dann, wenn die anderen Charaktere sie als den Bösewicht von "Glow" abstempeln.

Feminismus mit Bodyslam

Wie alle Projekte von Jenji Kohan, ist auch die Serie "Glow" feministisch. Die Frauen der Wrestling-Liga Glow kämpfen nicht für die grölenden Männer im Publikum, die einen Catfight sehen wollen. Sie kämpfen für sich. Erst im Ring können sie ihre alte Identität ablegen - ein befreiendes Rollenspiel, das sagen will: Wenn ihr uns keine Rollen im Fernsehen oder in Filmen gebt, dann schreiben wir sie uns eben selbst. Mit Bodychecks und Schwitzkasten.

Für Netflix ist "Glow" der lang ersehnte nächste große Wurf. "House of Cards" und "Orange Is The New Black" haben ihr Haltbarkeitsdatum fast überschritten - Glow wird das nächste große Ding. Und wer sich weder für Wrestling noch für kluge Dramedies interessiert, kann ja einfach wegen des Soundtracks und des coolen Neon-Looks einschalten. Allein dafür lohnt es sich schon.

Sendung: Hochfahren, 21.06.2017 - ab 7 Uhr