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Melitta aus Eritrea Asylsuchende Frauen arbeiten selten

Asylsuchende Frauen, die arbeiten, sind schwer zu finden. Das hat verschiedene Gründe wie Melittas Beispiel zeigt.

Von: Verena Fücker

Stand: 14.10.2015 | Archiv

Melitta ist mit Aman verheiratet und kommt wie er aus Eritrea. Sie arbeitet nicht, weil sie gerade ihr zweites Kind erwartet. Melitta und Aman freuen sich schon sehr auf ihr Kind. "Wenn ich nicht schwanger wäre, würde ich aber auch lieber erst besser Deutsch lernen und dann eine Arbeit suchen", erzählt sie.

Darum arbeiten so wenige Frauen

Gut zwei Drittel aller Asylsuchenden, die bisher 2015 nach Deutschland gekommen sind, sind laut Bundesamt für Migration Männer. Die Frauen, die nach Deutschland kommen, arbeiten in den seltensten Fällen. Viele Frauen fliehen alleine und müssen sich in Deutschland erst mal um ihre Babys oder Kinder kümmern oder sind gerade schwanger. Serena Widmann arbeitet ehrenamtlich für den Sozialdienst der Inneren Mission in der Münchner Bayernkaserne. Sie sagt:

"Wenn Frauen mit ihren Familien nach Deutschland kommen, dann sind sie oft in ihren kulturellen Strukturen verankert. Da ist es noch üblich, dass die Frau zu Hause bleibt und der Mann das Geld verdient."

Serena Widmann von der Inneren Mission München

Gleichzeitig gehen die Frauen seltener zu den angebotenen Sprachkursen als Männer, da wird die Hemmschwelle noch größer. "Und selbst wenn die Frauen arbeiten wollen: Sie finden noch viel seltener einen Job als die Männer", sagt Serena Widmann.


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