Google reagiert auf Kritik Die "braune Karte" ist offline
Bei Google Maps gab es ein Karte, die Asylbewerberunterkünfte in Deutschland verzeichnete - mit keinen guten Absichten. Blogger forderten von Google, die Karte zu sperren. Das hat das Unternehmen jetzt auch getan.
"Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft": So lautete der Titel einer Google Map, die seit Montag von Bloggern und Twitterern herumgereicht wurde - mit der Bitte an Google, sie doch endlich zu sperren. Denn die Karte verzeichnete penibel und mit exakter Adresse dauerhafte, vorübergehende und geplante Asylbewerberunterkünfte in ganz Deutschland. Offenbar waren Hunderte Menschen dem Aufruf der Karte gefolgt, "flächendeckend möglichst viele Asylantenheime zu erfassen" und hatten Unterkünfte in ihrer Nähe eingetragen. Denn die Deutschlandkarte war fast komplett gefüllt mit den roten Bobbeln von Google Maps.
An sich wäre das ja kein Problem. Die Karte hatte allerdings eine deutliche Stoßrichtung: Sie war, wie der Titel schon klarmachte, nicht etwa dazu da, Unterstützern den Weg zu weisen. Die Blogger befürchteten vielmehr, dass die Karte dazu verwendet werden könnte, Aktionen gegen die Unterkünfte zu organisieren. Genauso hätte sie auch gewaltbereiten Personen helfen können, den Weg zum nächsten Asylbewerberheim zu finden - ein beunruhigender Gedanke angesichts immer noch anhaltender fremdenfeindlicher Pegida-Demonstrationen und einer Verdreifachung der Angriffe auf Asylbewerberheime allein im letzten Jahr. Wie jetzt.de berichtete, war die Karte schon seit Januar auf der Webseite der jungen, rechtsextremen Partei "Der III. Weg" zu finden.
Einen Tag später gab es die Karte ein zweites Mal im Netz - nur mit fremdenfreundlicher statt fremdenfeindlicher Message. "Helft mit! Helft Menschen in Not!" war sie betitelt und rief dazu auf, in den Asyleinrichtungen vorbeizuschauen und Hilfe anzubieten. User im Netz hatten sie mit den Daten der ersten Karte angelegt. Das Problem blieb aber: Natürlich konnten auch die Daten dieser Karte für rassistische Aktionen genutzt werden.
Durch den wachsenden Protest der Netzgemeinde hat Google Kenntnis von der Karte bekommen und sie schließlich heute offline genommen. Allerdings ist auch die fremdenfreundliche Version der Karte gesperrt. Zu den Gründen sagte Google auf Anfrage von PULS: "Wann immer Inhalte illegal sind, entfernen wir sie von unseren Produkten. So verfahren wir auch mit Inhalten, die gegen unsere Richtlinien und Nutzungsbedingungen verstoßen, wozu auch das Zufügen von Schaden sowie die Förderung von Hass gehören."
Von der Löschung der zweiten Karte wusste Google bis dahin noch nichts. Die Geschichte könnte aber sowieso noch weiter gehen: Es ist zu vermuten, dass weitere Klone der Karte im Netz existieren.
Hintergrund: Der III. Weg
Die Partei "Der III. Weg" wurde 2013 in Heidelberg gegründet und vertritt klassische rechtsextreme Positionen wie die "Wiederherstellung Gesamtdeutschlands in seinen völkerrechtlichen Grenzen" und den Stopp einer angeblichen "Überfremdung Deutschlands". Zunächst eine unbedeutende Kleinpartei, hat sie in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen: Seit die Neonazi-Organisation "Freies Netz Süd" vom Bayerischen Innenministerium verboten wurde, ist die Partei zum Sammelbecken von Neonazis aus Süddeutschland geworden.
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The Watcher, Samstag, 18.Juli 2015, 13:19 Uhr
7. Asylantenheimen in Deutschland
Mittlerweile sollte doch auch Google Maps wissen:
Was einmal im Internet ist, bleibt auch dort. da hilft kein flennen und kein löschen !
http://fumano.com/document/446/asylantenheimen-in-deutschland-2015/
Andrea, Samstag, 18.Juli 2015, 00:11 Uhr
6. An alle hier in Deutschland: warnt eure Familien vor den Rechten!!
Von daher kann man hier wirklich allen Bürgern und Bürgerinnen in Deutschland nur ganz klar zurufen:
1. warnt eure Kinder und eure Familien!!
2. klärt eure Kinder und eure Familien über diese subtilen Methoden dieser kruden braunen Socken auf!!
3. haltet eure Kinder von denen fern!!
4. klärt eure Kinder und eure Familien darüber auf, warum Menschen auf der Flucht sind:
-> Klimwandel (an dem wir durch unsere falsche Kohle- und Gasverstromung mitschuld sind)
-> Krieg (durch unseren eigene ungezügelten Waffenhandel an fragwürdige Länder wie Israel, Saudi-Arabien, usw.)
-> Terrorismus
-> Wirtschaftskrisen (zum Beispiel wegen unfairem Marktzugang auch durch unsere deutschen und europäischen Strafzölle gegen deren Produkte, Makrtüberschwämmung durch us-Produkte, solche hochgefährlichen und falschen Abkomen wie TTIP + TISA + CETA + NCPA + PCNA + CTSA + EPA + LSR + Clean-IT + ACTA + SOPA + PIPA + IPRED + CISPA + CISA + SWIFT + Safe-Harbour + PNR
-> gefährliche Krankheiten
Andrea, Samstag, 18.Juli 2015, 00:06 Uhr
5. Diese Befürchtung dieser Blogger teile ich!!
Und diese Befürchtung dieser Blogger:
"Die Blogger befürchteten vielmehr, dass die Karte dazu verwendet werden könnte, Aktionen gegen die Unterkünfte zu organisieren. Genauso hätte sie auch gewaltbereiten Personen helfen können, den Weg zum nächsten Asylbewerberheim zu finden - ein beunruhigender Gedanke angesichts immer noch anhaltender fremdenfeindlicher Pegida-Demonstrationen und einer Verdreifachung der Angriffe auf Asylbewerberheime allein im letzten Jahr. Wie jetzt.de berichtete, war die Karte schon seit Januar auf der Webseite der jungen, rechtsextremen Partei "Der III. Weg" zu finden."
teile ich absolut. Und ich sage auch: es war richtig dass hier alle User gegen diese kruden braunen Hetzer aufgestanden sind und für die Löschung gesorgt haben. Danke an alle User die mitgemacht haben und diese "Karte" gemeldet haben. Denn zu diesen Attentaten aus dem letzten Jahr kommen die aus 2015 bekannt gewordenen Fälle dazu: Jena, Freital, sonstige.
Andrea, Samstag, 18.Juli 2015, 00:03 Uhr
4. Bei dieser Karte ging es eindeutig um einen kruden braunen Hintergrund!!
Dazu sage ich nur:
gut so, dass diese krude braune Karte gesperrt wurde!! Denn die FAZ und nordbayernde warnen schon vor dieser kruden braunen Kleinstpartei!! Denn diese Karte wurde von denen ins Netz gestellt und die Standorte der Unterkünfte waren mit eindeutigen verächtlichen Kommentaren versehen laut FAZ:
faznet: "Google löscht „Braune Karte“"
"Nachdem im Netz der Protest immer lauter wurde, entschied sich Google, eine Landkarte zu löschen, auf der alle Asylbewerberunterkünfte Deutschlands eingezeichnet waren. Verantwortlich für die Karte war die rechtsextreme Kleinpartei „Der dritte Weg“. Die Karte hatte einen eindeutig fremdenfeindlichen Hintergrund, denn die Standorte waren mit verächtlichen Kommentaren versehen. Sie trug den Titel "Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft"."
Außerdem gibt es auch einen Bericht bei n-tvde: "Google löscht #BrauneKarte"
Ute, Freitag, 17.Juli 2015, 20:19 Uhr
3. Persoenlichkeitsrechte fuer jeden
nicht nur fur asylanten. mein haus und das von millionaeren muss auch weg von allen google karten und street view. gefahr des einbruchs!
ich fordere dasselbe recht fuer dt. staatsbuerger wie die asylanten es erhalten. same lever playing field.