Handtuch am Strand - Geldstrafe? Bußgelder: Handtuch-Ärger am Strand
Vor dem Frühstück schnell zum Strand und das Handtuch ausbreiten, damit das Plätzchen im Schatten gesichert ist. Für viele Urlauber Routine, in manchen Ländern nun ein Fall für die Polizei. Welche Strafen Ihnen wo drohen.
Stand: 22.08.2016
Seit Anfang August greifen Ordnungshüter an den Mittelmeerstränden in Italien und Spanien durch: Rund um die toskanische Hafenstadt Livorno sammelten Polizisten morgens Handtücher und Sonnenliegen ein, die ambitionierte Touristen schon am Abend zuvor dort deponiert hatten.
An die 40 Liegestühle, 30 Sonnenschirme, dazu Handtücher und Badebekleidung konfiszierten die Polizisten. Für das wilde Reservieren erwartet die Besitzer der Gegenstände nun eine Strafe von bis zu 200 Euro.
Öffentliche Strände in Italien
Strände sind in Italien Gemeingut in Staatsbesitz. Zwar vermieten die Gemeinden Abschnitte an die Betreiber der sogenannten "Bagni", also Strandbäder, die Liegestühle und Schirme auf einer bestimmten Fläche vermieten, die restlichen Abschnitte aber sind öffentlich - und sollten daher der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.
"Ausdruck von Sittenlosigkeit und mangelndem Respekt gegenüber Urlaubern, die sich an die Vorschriften halten."
Statement der italienischen Küstenwache.
Das sei aber kaum noch möglich wenn die begehrten (kostenlosen) Plätze teilweise schon am Abend vorher reserviert würden. Oft kommen die Badegäste erst um die Mittagszeit zu ihren Schirmen zurück, bis dahin bleiben die reservierten Plätze leer.
Die Küstenwache wertet das Verhalten solch reservierender Badegäste als "Ausdruck von Sittenlosigkeit und mangelndem Respekt gegenüber Urlaubern, die sich an die Vorschriften halten". Die Langschläfer unter den Touristen dürften sich in jedem Fall freuen.
Strafen auch in Spanien
Auch im spanische Küstenort Gandia gehen Ordnungskräfte gegen die Reservierungswut der Urlauber vor: "Wir haben entschieden, die Polizei anzuweisen, die verlassenen Objekte wegzuschaffen, die ab den frühen Morgenstunden einen öffentlichen Ort in einen privaten Ort verwandeln", zitierte die Zeitung "El País" José Manuel Prieto von der örtlichen Stadtverwaltung.
Die Verordnung scheint Wirkung zu zeigen: Laut den örtlichen Behörden ist die Zahl der besetzten und dann verwaisten Plätze bereits deutlich zurückgegangen. Kein Wunder bei Strafen von bis zu 720 Euro.
Ist das Vorgehen der Behörden sinnvoll und möglicherweise Vorbild für andere Regionen? Oder sollte jeder seinen Schirm dann an den Strand bringen dürfen wann er will?