Die BR24 Reportage Putins deutsche Spezlwirtschaft

ARCHIV - 29.04.2021, Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasanlandestation von Nord Stream 2. Die fast fertiggestellte Gaspipeline soll einmal 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern. (zu dpa: «Biden-Regierung nach Bericht über Nord Stream 2 unter Druck») Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bild: dpa-Bildfunk/Jens Büttner

Sonntag, 26.06.2022
14:35 bis 14:58 Uhr

BR24

Wie die kritische Energie-Infrastruktur in Gefahr geriet
Von Susanne Betz

Wiederholung um 22.35 Uhr
Als Podcast verfügbar

Gerhard Schröder war nur die Spitze des Eisberges. Darunter gab es viele Türöffner und Lobbyisten in Parteien, Wirtschaft und auch Kultur, die dem russischen Autokraten Wladimir Putin halfen,  Macht über die deutsche Energieversorgung zu gewinnen. Susanne Betz hat ihre Recherche in Lubmin, Mecklenburg-Vorpommern, begonnen, wo die Röhren von Nord Stream 1 und 2 anlanden, und wo eine überaus geneigte SPD-Landesregierung das Projekt unterstützte. In Bernburg, Sachsen-Anhalt, ist ein riesiger Gasspeicher nach der russischen Zarin Katharina benannt, zu 50% in Besitz von Gazprom, und erst zu 20 Prozent gefüllt. In Dresden baute Hajo Frey den Semperopernball als glamouröse und unauffällige Kontaktanbahnungsbörse zwischen russischem Einflussstreben und deutscher Willigkeit aus. In Vohburg an der Donau in Oberbayern hat die Bayernoil ihren Sitz. An der größten bayerischen Raffinerie hält Rosneft fast 30 Prozent Anteil und das Vohburger Gasturbinenkraftwerk ist für die Notstromversorgung von Bayern zuständig. So sind wir von Putin erpressbar gemacht worden.

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