Olympische Sportarten Ringen: Raufen nach Regeln
Ringen gehörte schon im alten Griechenland zu den olympischen Sportarten. Nichtsdestotrotz wollte das Internationale Olympische Komitee die älteste Kampfsportart der Welt vor drei Jahren aus dem Olympia-Kanon streichen. Doch die Proteste hatten Erfolg. Eine große Erleichterung auch für die deutschen Ringer wie den Nürnberger Deniz Menekse.
Die Qualifikation für Rio hat Deniz Menekse zwar noch verpasst, aber mit erst 23 Jahren sind auch die nächsten oder übernachästen Spiele für ihn noch Thema. Auf dem Weg dorthin hilft ihm sein persönliches Motto "Hinfallen ist keine Schande, liegenbleiben schon". Viele Hürden hat er schon geschafft. Heute ringt Deniz Menekse in der 1. Liga und ist Mitglied der Ringer-Nationalmannschaft. Nur am aktuellen Weltmeister Frank Stäbler kam er in seiner neuen 66-Kilo-Gewichtsklasse noch nicht vorbei.
Für seinen olympischen Traum trainiert Deniz Menekse neun- bis zehnmal in der Woche: mit der Nationalmannschaft, beim badischen Erstligisten SV Germania Weingarten oder bei seinem alten Verein, den "Grizzlys" vom SV St. Johannis 07 in Nürnberg, bei dem er das Zweitstartrecht hat. Doch trotz des straffen Trainingsprogramms: Deniz Menekse ist ein gut gelaunter junger Mann, der sich auch die Zeit nimmt, mit dem Ringernachwuchs durch die Halle zu toben oder den Jungs seine Lieblingstricks zu zeigen.
Menekses Trainingspartner sind auch gerne mal zehn Kilo schwerer als er – im Ringen eigentlich Welten – aber er liebt die Herausforderung. Im Ringen mit den schwereren Jungs helfen ihm seine gute Kondition und seine Beweglichkeit. Ein Trainingskampf auf hohem Niveau macht auch den Gegnern Spaß, findet Mario Besold, einer von seinen Nürnberger Ringerfreunden:
"Jeder kann mit Deniz trainieren. Vielleicht nicht so lang, weil er mehr Kondition hat als die anderen."
(Ringer Mario Besold)
Zur guten Kondition und Technik kommt der absolute Siegeswillen, ohne den kein erfolgreicher Sportler auskommt. Selbst in fast aussichtslosen Kämpfen – aufgeben gibt es für Deniz Menekse nicht. So wie bei den Militärweltmeisterschaften 2014, bei denen der Sportsoldat einen Rückstand von 0:7 Punkten noch in ein 8:7 drehte und am Ende Dritter wurde. "Mir hat das schon immer Spaß gemacht: Mich mit anderen messen zu können, das Raufen nach Regeln“, sagt er. Und das will er auch irgendwann bei den Olympischen Spielen. "Ich hab mich nie damit zufriedengegeben, was ich erreicht habe. Ich will immer mehr, immer mehr erreichen!"
Beitrag: Karin Goeckel