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Ausstellung, Literatur und Musik Grenzenlose Vielfalt

Ausstellung "The gift - Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur" im Münchner Architekturmuseum // Münchner Bücherschau junior im Fat Cat // CD "Call on the old wise" von Nitai Hershokovits //

Von: Kristina Dumas

Stand: 22.02.2024

Ausstellung "The gift - Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur"

Was kann man nur alles einem Land oder einer Gesellschaft schenken: Bibliotheken, Notunterkünfte, Kultur- und Sozialeinrichtungen, Gebetshäuser, Museen. Im Architekturmuseum in München geht es genau darum: "The gift - Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur" heißt die neue Ausstellung.

"Architektonische Geschenke sind anders als normale Geschenke, es reicht oft nicht nur die Wertschätzung, sie haben einen größeren Einfluss. Gebäude sind permanent, sie verändern die Eigenschaften von Orten, den Livestyle, das Zusammenleben von Menschen, wirken sich auf soziale Beziehungen aus. Sie definieren die Beziehung von Gebenden und Empfangenden und wenn wir über Architekturgeschenke reden, müssen wir auch über Verantwortung reden, wer hat die Verantwortung, sich um die Gebäude zu kümmern."

Cara Hähl-Pfeifer, Architekturmuseum München

In der Ausstellung werden unterschiedliche Gebäudeschenkungen untersucht. Zum Beispiel in Nordmazedonien, Ghana, der Mongolei und in Kalifornien. Was sind das für Gebäude? Wer hat sie verschenkt und warum? Mit welchen Baustoffen wurden sie gebaut? Wie werden die Gebäude später gepflegt und wer ist dafür verantwortlich? Wie sieht es mit der Mitsprache Ortsansässiger aus und erwarten die Schenkenden Dankbarkeit, gibt es gar Erwartungen, wenn Privatschulen oder Gemeinschaftszentren an die Bevölkerung verschenkt werden?

"East Palo Alto ist eins der Fallstudien, die wir in unserer Ausstellung behandeln. East Palo Alto ist eine Stadt, die im Sillicon Valley liegt, umgeben von Giganten wie Meta, Facebook, Google. Die Stadt wurde historisch bedingt systematisch diskriminiert, sie ist unterfinanziert und ein interessantes Ziel für Investorinnen, Investments von Giganten wie Facebook und die Folge ist Gentrifizierung. Das Geschenk ist sehr gut getarnt, sie werden scheinbar im Wohlwollen für die Stadt gebaut, aber am Ende ist nicht klar, wer davon profitiert, viele der Einwohner durch die geschenkten Gebäude auch vertrieben werden aus ihrer Gemeinschaft."

Cara Hähl-Pfeifer, Architekturmuseum München

"The gift - Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur" ist eine spannende und kritische Spurensuche. Die Ausstellung ist ab 29. Februar im Architekturmuseum in der Pinakothek der Moderne in München zu sehen.

Münchner Bücherschau junior

"Wir nehmen einen Titel und produzieren es in bis zu 14 verschiedenen Sprachversionen immer in Kombination mit deutsch. Wir machen das, weil es sehr viele Kinder gibt, die mit mehreren Sprachen aufwachsen. Diese Kinder brauchen Unterstützung in beiden Sprachen."

Kristiy Koth

Auf der Bücherschau junior die am 2. März beginnt, findet man viel Lesestoff und ein breites Angebot an Lesungen. Ab 11.30 Uhr werden dort Kinderbücher in verschiedenen Sprachen vorgelesen. Die Bücherschau junior, mit vielen weiteren Angeboten für die Familie, findet bis 10. März im Fat Cat in München statt.

Nitai Hershokovits

Der 1988 geborene israelische Pianist Nitai Hershkovits empfindet viel Dankbarkeit gegenüber seiner Klavierlehrerin Suzan Cohen. In seinem ersten Soloalbum "Call on the old wise" widmet er ihr sein erstes Stück. Nitai Hershkovits kam erst mit 15 Jahren zum Klavier. Viele Jahre arbeitete er mit der erfahrenen Pianistin und Pädagogin Suzan Cohen zusammen. Sie brachte ihm viel über Improvisation bei und nahm ihn auch mit in die Natur, erzählte ihm Geschichten über Bäume und Pflanzen. Die reichen Erfahrungen, die er in der Natur machte und die Gespräche über das Leben, halfen ihm wiederum beim Klavierspielen. Niemals überladen klingt seine improvisierte Musik, vielmehr ist sie geprägt von feinen Verästelungen.

Das Album "Call on the old wise" von Nitai Hershkovits ist beim Label ECM erschienen.

 


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