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Film, Tanz und Musik Grenzenlose Vielfalt

Iranisches Filmfestival "Cinema Iran" in München// "Think Big! #10" Internationales Tanz-, Musiktheater- und Performance-Festival für junges Publikum in München // Konzert "The Cat Empire" in Erlangen //

Author: Viktoria Hausmann

Published at: 5-7-2024

9. Iranisches Filmfestival "Cinema Iran" 2024

"Ein kleines Stück vom Kuchen" von Maryam Moghadam und Behtash Sanaaeha: Die unschuldige Romanze mit Tiefgang handelt von zwei alleinstehenden, älteren Menschen in Teheran und übt nebenher offen Kritik am iranischen Regime. Indem sie den stillen, eingeschränkten Alltag von Frauen zeigt, die zwischen Sharia und Sittenpolizei nur wenig Freiraum für ein selbstbestimmtes Leben haben. Man fühlt sich an den Fall Zhina Mahsa Amini erinnert, als sich Mahin mit einem Polizisten anlegt, der junge Frauen drangsaliert. "Ein kleines Stück vom Kuchen" zeigt, wie sich die zurückgezogen lebende, 70-jährige Witwe Mahin innerhalb kürzester Zeit verändert, als sie den ebenfalls alleingebliebenen Taxifahrer Pharamas kennenlernt.

Auch andere Beiträge zum Cinema Iran Festival rechnen mit der Regierung ihrer Heimat ab. Im Hybridfilm "The Sun Will Rise" zeigt der Exiliraner Ayat Najaf, die scheinbar aussichtslosen "Frau-Leben-Freiheit"-Proteste und stellt ihnen die antike, griechische Komödie "Lysistrata" von Aristofanes, die von einem erfolgreichen Frauenaufstand handelt, gegenüber.

Etwas lustiger und vor allem ziemlich skurril geht es dagegen in der Satire "Shahid" von Narges Kalhor zu. In der die nach Bayern geflohene Iranerin versucht ihren Nachnamen zu ändern, weil sie eben nicht mehr Shahid - also Märtyrer- heißen will.

Das Iranische Filmfestival läuft vom 10. bis zum 14. Juli im Gasteig HP 8.

"Ein kleines Stück vom Kuchen" läuft als Voreröffnungsfilm am 10. Juli im Neuen Maxim in München und kommt am 11. Juli deutschlandweit in die Kinos.

"Think Big! #10" Internationales Tanz-, Musiktheater- und Performance-Festival für junges Publikum

Drei Tänzer und Tänzerinnen innen verstecken sich hinter Jalousien, schielen neugierig hindurch wie kleine Kinder, spielen Fangen und Verkleiden, laufen wie Tiere auf allen Vieren, tragen dabei Schuhe an Händen und Füßen. Das sieht man in "Spiel im Spiel" von Ceren Oran & The Moving Borders, das am 7. Und 8. Juli im Rahmen des "Think Big!" Festivals im Münchner Theater Hoch X gezeigt wird.

Das Think Big! Festival widmet sich Modernem Tanz in allen Facetten. Überall in der Stadt. Mit einem besonderen Fokus auf junges Publikum. Schulklassen sind ausdrücklich willkommen. Aber auch für Eltern und Tanzbegeisterte jeden Alters wird viel geboten: Von Tanz-Workshops wie "On Body Silence" des namibianischen Choreographen Haymich Olivier über Vorträge und Diskussion Panels, bis zu Vorstellungen wie dem israelischen Stück "Esther" vom Reut Shemesh, dass auf kritische Weise zeigt, was Uniforme und Trends mit jungen Menschen machen können.

Das "Think Big!" Festival wird heuer zehn Jahre alt und findet bis zum 13. Juli in München statt. Spielorte sind das Theater Hoch X, die Schauburg, die Münchner Kammerspiele, das Fat Cat, das Stadion der Träume und das Muffatwerk.

The Cat Empire

Ihre Musik ist voller Rhythmus, Reggae und rockigen Beats. Die australische Band "The Cat Empire" ist genauso bunt und international. Neben den Australiern Ollie McGill, Felix Riebl, Daniel Farrugia und Ross Irwin, gehören auch der Kubaner Lazaro Numa, Neda Rahmani aus dem Iran und Grace Barbé, die auf den Seychellen geboren wurde, zur Band. "The Cat Empire" liebt und mischt Musikstile aus aller Welt. Ihre Bandbreite reicht von Ska, über Latin und Jazz bis hin zu Klezmer. Ihre neueste Single "La Gracia", die Ende Juni erschienen ist, feiert die spanische Kultur. Ihre Lieder befassen sich mal mit den die großen Fragen des Lebens, wie Liebe oder Geld und mal mit Rock’n’Roll an sich.

Momentan ist "The Cat Empire" auf großer Welt-Tournee. Bevor es wieder in ihre Heimatstadt Melbourne geht. Dabei kommen sie auch nach Erlangen. Sommerliche Beats mit gute-Laune-Faktor: Das Konzert von The Cat Empire findet am 18. Juli in Erlangen in der Kulturinsel Wöhrmühle statt.


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