Filmportrait "Raving Iran" Grenzenlose Vielfalt
Peitschenhiebe oder Gefängnisstrafe für Musik und Tanz im Iran, das ist der Alltag in einem der restriktivsten Länder der Welt. Ein Dokumentarfilm, der am 29. September in den deutschen Kinos startet, zeichnet das Portrait einer künstlerischen Subkultur.
Sex, Drugs und Rock'n Roll in der Wüste
Die deutsche Dokumentarfilmerin Susanne Meures filmt mit dem Handy und einer kleinen Touristenkamera ohne das Wissen des iranischen Staates in der Wüste, wo iranische Techno-DJs zum verbotenen Rave aufspielen. Frauen nehmen ihre Kopftücher ab, zünden sich Zigaretten an und trinken Alkohol. Eine höchst illegale Party, auf die im Iran strenge Strafen stehen. Doch es ist nicht nur Aufstand, sondern auch künstlerische Selbstverwirklichung für die zwei Protagonisten des Films. Sie befeuern eine sehr lebendige iranische Musikszene, die im Untergrund agieren muss. Ihre Musik hat in ihrem Land keine Zukunft, sie werden auswandern müssen, um Musiker sein zu können.
Film wackelt und knarzt
Auch die Dokumentarfilmerin hat einige Schwierigkeiten beim Drehen. Da sie alles heimlich und ohne professionelles Equipment drehen musste - denn sonst wäre sie schon bei der Einreise am Flughafen aufgeflogen - wackelt und knarzt der Film gewaltig. Aber das spielt für den Betrachter keine allzu große Rolle, denn das Portrait der Subkultur ist faszinierend.
Interkulturelle Woche in Nürnberg
"Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt", so das Motto der diesjährigen Interkulturelle Woche. Offiziell eröffnet wird sie am Sonntag, 25. September mit einem ökumenischen Gottesdienst in Friedland. Auch in Bayern beteiligen sich viele Städte und Gemeinden daran.