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Literatur, Ausstellung und Musik Grenzenlose Vielfalt

"Geordnete Verhältnisse" von Lana Lux // Wanderausstellung "Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur" in München // Konzert "1000 Jahre armenische Musik" im Rahmen des Bodenseefestivals in Ravensburg //

Von: Julia Smilga

Stand: 10.05.2024

"Geordnete Verhältnisse" von Lana Lux

"Die Geschichte begann am 3. März 1996, als Philipp zehn Kerzen auf seine halbgefrorenen Coppenrath und Wiese-Geburtstagstorte auspustete und sich einen besten Freund wünschte. Ein halbes Jahr später sollte der Wunsch in Erfüllung gehen. Ein neues Kind kam in die Klasse."

Aus `Geordnete Verhältnisse´ von Lana Lux

Dieses Kind ist Faina, gerade aus der Ukraine mit ihren Eltern nach Deutschland eingewandert. Sie spricht radebrechend Deutsch und wird von der Klasse belächelt. Philipp ist ebenfalls ein Außenseiter, er neigt zu Wutausbrüchen, meidet Menschen. Faina und Philipp werden unzertrennlich und später ein Paar, das sich aber nach einem Streit aus den Augen verliert. Bis Faina Jahre später bei Philipp auftaucht.

"Mit 26 ist sie eine schwangere verschuldete, wohnungslose Studienabbrecherin, die sich von ihrer Familie im Stich gelassen fühlt. Als sie sich aus dem Nichts wieder bei Philipp meldet und wie ein Vögelchen mit gebrochenen Flügeln um seine Hilfe bittet, ist er im siebten Himmel."

Aus `Geordnete Verhältnisse´ von Lana Lux

Der neue Roman der ukrainisch-deutschen Schriftstellerin Lana Lux "Geordnete Verhältnisse" beginnt als Liebesgeschichte und entwickelt sich zu einem Alptraum. Philipps Verhalten Faina gegenüber nimmt immer zerstörerischere Ausmaße an, er will sie besitzen, er beginnt, sie zu schlagen und es kommt letztendlich zu einer Katastrophe. Lana Lux erzählt die Geschichte aus beiden Perspektiven und taucht dabei in dem Protokoll der häuslichen Gewaltspirale immer tiefer in die Abgründe der menschlichen Seele.

Der Roman "Geordnete Verhältnisse" von Lana Lux ist im Hanser Verlag erschienen. Am 16. Mai liest Lana Lux aus ihrem Buch in der Glockenbachbuchhandlung in München, Beginn ist 19:30 Uhr.

Wanderausstellung "Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur"

Die Einwanderung deutscher Bauern und Handwerker in die Ukraine begann im 18.Jahrhundert. Die deutschstämmige Zarin Katharina die Große hatte ihre Landsleute in die dünn bevölkerten ukrainischen Gebiete angeworben und ihnen Land in Aussicht gestellt. In den Bergen der Karpaten siedelten sich vor allem Waldarbeiter an, die man heute als Karpatendeutsche bezeichnet. Die Wolhyniendeutschen verschrieben sich dem Getreideanbau und machten das öde, weite Land urban. Deutsche Siedlungen gab es überall in der Ukraine, deutsche Handwerker und Bauern, aber auch Ärzte und Ingenieure trugen zum Wohl des russischen Imperiums bei, zu dem Ukraine damals gehörte. Die Zeit deutscher Besiedlung endete schlagartig mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914.  Ein unaufhaltsamer Niedergang begann, der letzte Schlag erfolgte nach Hitlers Überfall im Juni 1941. Die gesamte deutsche Bevölkerung in der Ukraine wurde von Josef Stalin als vermeintliche Verräter nach Kasachstan und nach Sibirien in die Arbeitslager deportiert.

Die Wanderausstellung berichtet über die wechselvolle Geschichte der Deutschen in der Ukraine in mehreren Themenabschnitten, in deutscher und ukrainischer Sprache. "Deutsche in der Ukraine: Geschichte und Kultur" ist noch bis zum 29. Mai 2024 im Haus des Deutschen Ostens in München zu sehen.

Konzert: "1000 Jahre armenische Musik"

Armenien gehört zu den ältesten christlichen Nationen der Welt. Über 1000 Jahre alt sind seine geistlichen Lieder, die liturgischen Gesänge zählen zur ältesten schriftlich überlieferten Musik überhaupt.

Die in Lyon geborene und in der Schweiz lebende armenische Geigerin Chouchane Siranossian zählt eigentlich zu den großen Virtuosinnen der internationalen Barockszene. Doch für das Konzert "1000 Jahre armenische Musik" in Ravensburg verlässt sie für diesen Abend das konventionelle klassische Terrain und erkundet im Ensemble mit traditionellen armenischen Instrumenten ihre eigenen Wurzeln. Im Programm stehen armenische geistliche Werke, Volksmusik, sowie Beispiele der klassischen armenischen Musikkultur.

Das Konzert "1000 Jahre armenische Musik" findet im Rahmen des Bodenseefestivals am 16. Mai im Konzerthaus Ravensburg statt. Beginn ist 19:30 Uhr.


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