Vertiefende Informationen Wichtige Fakten zu "Wie wird aus einer Meldung ein Fernsehbeitrag?"
Was ist überhaupt eine Nachricht? Und woher kommt sie? Die wichtigsten Fakten in einem kompakten Überblick.
Nachrichten geben wahrheitsgemäß und sorgfältig recherchiert neue Informationen über aktuelle Ereignisse wieder. Das Ereignis ist für den Leser, Zuschauer oder Hörer von persönlichem Interesse oder aber von allgemeiner Bedeutung. Eine Nachricht stellt einen Sachverhalt in objektiver Form dar, frei von Meinung und Emotion. Je nach Sendung und Zuschauern der Sendung kann jedes Ereignis irgendwo auf der Welt eine Nachricht sein: eine Naturkatastrophe in Südamerika genauso wie eine Regierungskrise in Italien oder ein Skandälchen rund um Justin Bieber.
Redaktionen erhalten jeden Tag eine Flut von Meldungen: zum einen von den großen Nachrichtenagenturen. Das sind Unternehmen, die Nachrichten über aktuelle Ereignisse liefern – so schnell und so objektiv wie möglich. Außerdem bekommen sie Informationen von Korrespondenten überall in Deutschland und auf der ganzen Welt. Auch Parteien, Verbände und Unternehmen verschicken jeden Tag tausende Pressemitteilungen. All diese Meldungen muss die Redaktion bewerten, überprüfen und die Wichtigsten für die eigene Sendung auswählen. Je nach Zielgruppe können sich zwei Nachrichtensendungen vom selben Tag stark unterscheiden – von der Machart, aber auch inhaltlich: Die einen berichten vor allem über Ereignisse in Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport, andere haben auch Nachrichten aus Unterhaltung und der Welt der Stars und Sternchen im Programm.
Viele Nachrichtenredaktionen arbeiten heute trimedial. Das bedeutet, dass sie eine Meldung gleichzeitig fürs Fernsehen, Radio und Internet produzieren.
Am Anfang steht die Recherche. Die Informationen werden gecheckt: Sind sie wirklich wahr? In der Regel werden Meldungen nur veröffentlicht, wenn sie von zwei Quellen unabhängig voneinander bestätigt werden. Im Nachrichtengeschäft zählt oft jede Minute, noch wichtiger ist aber die saubere Recherche!
Die Journalisten müssen oft in wenigen Stunden Gesprächspartner finden, die zu einem Interview vor der Kamera bereit sind. Außerdem müssen sie Bilder drehen, die die Nachricht illustrieren. Das ist nicht immer ganz einfach, gerade wenn es um abstrakte Themen wie eine Steuererhöhung oder die Arbeitslosenzahlen geht. Oft greifen die Journalisten dann auf Symbolbilder zurück. Eine andere Möglichkeit ist, den Sachverhalt in einer Grafik zu erklären.
Das gedrehte Material wird im Schnitt zum Nachrichtenbeitrag zusammengefügt. Der ist meistens 1:30 Minuten lang und besteht aus Themenbildern, über die der Autor des Beitrags in seinem Text die wichtigsten Informationen zusammenfasst. Oft enthält ein Nachrichtenbeitrag auch "O-Töne", Original-Töne, das sind Ausschnitte aus den geführten Interviews.
Nachrichtensendungen im Radio und Nachrichtenseiten im Internet können deutlich schneller berichten. Ein Beitrag im Radio besteht aus dem Erklär-Text und O-Tönen. Online-Journalisten können ihre Meldungen mit Fotos bebildern. Wenn der Radio- und der Fernsehbeitrag zu dem Thema fertig sind, stellen sie die auch online.
Ein Nachrichtenbeitrag sollte mindestens die fünf klassischen "W" klären:
- Was ist geschehen?
- Wer war am Ereignis beteiligt?
- Wo hat das Ereignis stattgefunden?
- Wann ist es passiert?
- Warum ist es geschehen?
Die Frage nach dem "Warum" dient dazu, die Hintergründe eines Ereignisses zu beleuchten, es für den Zuschauer oder Hörer einzuordnen und in einen größeren Zusammenhang zu stellen. Geht es in der Nachricht zum Beispiel um kriegerische Auseinandersetzungen in einem Land, sollte der Beitrag auch erklären, warum dort eigentlich gekämpft wird und welche Bedeutung das aktuelle Ereignis in diesem Konflikt hat.
Zusätzlich zu den klassischen W-Fragen geben viele Nachrichtenbeiträge die Quelle ihrer Informationen an – beantworten also eine weitere W-Frage:
- Woher stammt die Nachricht?
Das ist vor allem bei Ereignissen oder Informationen sinnvoll, die nicht offen zugänglich sind. Oft heißt es dann "nach Informationen der Zeitung xy", "aus Regierungskreisen" oder "wie ein Unternehmenssprecher auf unsere Anfrage erklärte".
Vertiefende Informationen: Fernsehbeitrag Format: PDF Größe: 211,24 KB