Vertiefende Informationen Wichtige Fakten zu "Drehen mit dem Smartphone"
Was bringt es den Schülerinnen und Schülern, selber Videos zu drehen? Welche Rolle spielen die Smartphones heute selbst bei Profis? Fakten und interessante Anmerkungen zum Thema Video.
Schüler*innen lernen bei der aktiven Auseinandersetzung mit Medien am besten, wie diese funktionieren. Wer selbst einmal gefilmt hat, weiß, wie Kameraperspektiven eingesetzt werden um unterschiedliche Wirkungen beim Zuschauer zu erzielen. Analog gilt dies auch für den Schnitt. Macher*innen von Filmen, Serien oder Casting- und YouTube-Shows nutzen geschickt Blenden, Effekte und Montagetechniken, um Betrachter*innen zu beeinflussen. Lernziel ist es deshalb, Schüler*innen zu mündigen Rezipient*innen zu erziehen, die reflektiert mit Medienangeboten umgehen können.
Die Möglichkeiten, wie Schüler*innen ihre Filme umsetzen können, sind grenzenlos. Dies befördert ein weiteres Lernziel - das divergente Denken. Denn es gibt keinen einheitlich vorgezeichneten Weg, um zur Lösung zu gelangen. Vielmehr ist Kreativität gefordert, beim Filmen aber auch im Schnitt. Der Bereich Video wird in Zukunft stark gefragt sein, dies gilt nicht nur für Berufsfelder wie den Journalismus oder die Öffentlichkeitsarbeit. Wer es schafft, Inhalte kurz und knapp in einem Film zusammenzufassen, kann seine Botschaften wirkungsvoller vermitteln als mit einem gewöhnlichen Vortrag - und noch dazu seine Ideen mit tausenden Menschen teilen.
Für Videoprojekte müssen Schulen keine teuren Kameras mehr anschaffen, denn heutzutage lässt sich fast alles mit dem Handy drehen. Den Lernenden ist der Umgang mit den Geräten vertraut, so dass schnell Erfolgserlebnisse erzielt werden. Fast alle Schüler*innen besitzen inzwischen ein Smartphone, die Wahrscheinlichkeit ist folglich hoch, dass das Erlernte auch Monate oder Jahre später noch angewandt wird - die Schüler*innen also eigenständig Filme drehen.
Die Technik hat sich in den letzten Jahren stark weiter entwickelt. Neuere Smartphones können schon in 4K - also der vierfachen HD-Auflösung - filmen, die bislang selbst TV-Sender selten verwenden. In vielen Geräten sind schon Bildstabilisatoren eingebaut, die Wackelbewegungen ausgleichen können. Und mit Zubehör, das oft nur wenige Euro kostet, lässt sich die Qualität der Aufnahmen weiter verbessern. Natürlich gibt es noch immer Unterschiede zu professionellen Kameras, aber diese fallen deutlich geringer aus, als man vermuten würde.
Das nutzen auch viele Medienhäuser. Immer häufiger landen Smartphone-Bilder im normalen Fernsehprogramm. Getreu dem Motto: Die beste Kamera ist die, die man immer dabei hat. Werden Journalist*innen Zeug*innen eines Ereignisses, können sie sofort drehen und müssen nicht warten, bis das Kamerateam eingetroffen ist.
Auch die Filmindustrie hat das Potential erkannt: die Tragikomödie "Tangerine L.A." wurde komplett mit dem Smartphone gedreht. Der Streifen erhielt überaus positive Kritiken und gewann schon diverse Preise. Sogar die Luxusmarke Bentley hat einen Werbespot mit iPhones gedreht und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Die Möglichkeiten, Kameras im Schulalltag einzusetzen, sind vielfältig. Neben der Dokumentation von Veranstaltungen wie eines Konzerts des Schulorchesters, lassen sich auch längerfristige Projekte abbilden um sie so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Beispielhaft ist hier "horizontec" zu nennen, ein fächerübergreifender Versuch, Schüler*innen für naturwissenschaftlichen Unterricht zu begeistern.
Im Fach Geschichte lassen sich Zeitzeugen-Interviews durch die Arbeit mit Smartphones noch einmal spannender gestalten. Denn die Personen wirken authentischer und emotionaler, man hört ihre Stimme, sieht ihre Mimik und Gestik, Schüler*innen können sich so besser in eine Situation hineinversetzen. Man kann Smartphones aber natürlich auch zur Persönlichkeitsentwicklung der Schüler*innen nutzen. Im Projekt "Here's my story" reflektieren Schüler*innen in kurzen Videos über ihre Stärken und Ziele im Leben.