DOX - DER DOKUMENTARFILM IM BR Amma und Appa
Mittwoch, 14.02.2018
22:45
bis 00:15 Uhr
- Surround
- Untertitel
BR Fernsehen
Deutschland
2014
Die Filmemacherin Franziska aus Bayern liebt den Filmemacher Jayakrishnan aus Südindien; die beiden wollen heiraten.
Sowohl Franziskas als auch Jayakrishnans Eltern sind seit über 35 Jahren zusammen. Doch während Franziskas Eltern sich aus freien Stücken füreinander entschieden haben, wurde die Ehe der Eltern von Jayakrishnan innerhalb ihrer Kaste arrangiert, wie es dort seit jeher der Brauch ist. Das Vorhaben ihres Sohnes, nicht nur eine Ausländerin, sondern auch noch aus Liebe zu heiraten, erscheint ihnen wie eine böse Rache der Götter, denn es stellt ihre gesamte Tradition und Lebensweise infrage.
Die jungen Filmschaffenden begleiten das bayerische Elternpaar nach Südindien, wo es die Eltern des künftigen Schwiegersohns besuchen will - auch in der Hoffnung, die kulturellen Schwierigkeiten zu überwinden. Dabei geht es nicht nur um das Bezwingen von Sprachbarrieren und Kulturschocks, sondern auch um die Suche nach weltweit gültigen Zutaten für eine glückliche Partnerschaft und Ehe.
„Amma“ und „Appa“ sind die tamilischen Worte für Mama und Papa. Das klingt ähnlich und tatsächlich gibt es trotz aller Unterschiede große Gemeinsamkeiten. Denn auch wenn Jayakrishnan Subramanians Eltern ihm Vorschläge für Bräute ihrer Wahl unterbreiteten und die Freundin des Sohnes in der Hoffnung, er würde noch Vernunft annehmen, ein Jahr lang ignorierten, wollten sie das Gleiche wie Franziska Schönebergers Eltern: ein gutes Leben für ihr Kind. Die Grundwerte, nach denen beide Eltern ihre Kinder erzogen haben, sind doch sehr ähnlich, erklärt die Filmemacherin: “Unabhängig von unserer Kultur und Lebensweise haben unsere Eltern versucht, uns das nötige Rüstzeug mitzugeben, um in der Welt bestehen zu können. Sie haben versucht, uns dieselben Werte zu vermitteln und immer das Beste für uns gewollt. Vielleicht sind die Tamilen so etwas wie die Bayern von Indien.”
Der Dokumentarfilm „Amma und Appa“ feierte seine Premiere auf der Berlinale 2014 und entstand als Koproduktion der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) München und des Bayerischen Rundfunks.
Regie:
Franziska Schönenberger, Jayakrishnan Subramanian
Redaktion:
Natalie Lambsdorff