Hotel Weltpolitik 50 Jahre Münchner Sicherheitskonferenz
Samstag, 01.02.2014
14:10
bis 14:55 Uhr
BR Fernsehen
"Nicht das übliche staatsmännische Gemurmel, sondern auch zur Sache, dass es auch mal fetzt, wenn es sein muss!" Joschka Fischer blickt in der BR-Dokumentation "Hotel Weltpolitik" zurück auf seinen Münchner Schlagabtausch mit dem ehemaligen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zum Irak-Krieg - einer der hitzigsten Momente in der Geschichte der Sicherheitskonferenz, die immer auch Spiegel deutscher Geschichte war. So betont der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger, der bereits im Gründungsjahr 1963 zum ersten Mal teilnahm, im Interview: "Wenn man eine neue Richtung vordenken wollte, war das ein guter Platz." Auch für Egon Bahr war es "eine einzigartige Gelegenheit und ein einzigartiger Ort, an dem man offiziös aber nicht offiziell reden kann." Offen kritisiert der US-Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat, John McCain, den russischen Präsidenten Wladimir Putin im Rückblick auf dessen Münchner Auftritt als einen "Diktator auf Lebenszeit". Vom Ursprung der Tagung während des Kalten Krieges, über den Mauerfall, den Nahost-Konflikt und die Terrorgefahr bis hin zu neuen Herausforderungen der Cyberkriminalität, in "Hotel Weltpolitik" erinnern sich die Mächtigen an 50 Jahre Sicherheitskonferenz: ihre großen Kontroversen, ihre Missverständnisse, ihre Ziele und ihre menschlichen Momente. Konferenzleiter Wolfgang Ischinger gibt zudem einen Einblick, was sich hinter den Kulissen des Tagungshotels abspielt. Den deutsch-stämmigen Henry Kissinger trafen die Autoren in New York, John McCain und Paul Wolfowitz in Washington, Egon Bahr, Joschka Fischer und den ehemaligen russischen Botschafter Valentin Falin in Berlin. In ihren politischen Biografien spielt das jährliche Treffen in München eine große Rolle, und so geben sie in sehr persönlichen Interviews bisher nicht gezeigten Einblicke in die hochkarätigen Gipfeltreffen. Die Dokumentation ist eine Recherche des ARD-Politikmagazins "report München" und dem BR-Politikmagazin "kontrovers".
Redaktion:
Stephan Keicher