Gernstl in Israel
Dienstag, 06.01.2015
19:00
bis 19:45 Uhr
- Untertitel
BR Fernsehen
Folge 2
In Jerusalem treffen die drei monotheistischen Weltreligionen aufeinander. Man zählt 1.200 Synagogen, 158 Kirchen und 73 Moscheen. Besonders turbulent wird es freitags. Die Moslems müssen zum Felsendom - Freitagsgebet, die Christen zur Grabeskirche und die Juden zur Klagemauer. Beim Spaziergang durch die engen Gassen taucht "Jesus" auf.
Ein Amerikaner, beseelt von der Spiritualität der Stadt und gekleidet in weißes Leinen, versucht zu leben wie Jesus. Wem der religiöse Trubel zu viel wird, der findet Zuflucht in der Villa Dolorosa. Dort steht seit 1856 das österreichische Hospiz. Hier kann man in einem der schönen Zimmer übernachten oder nur auf ein Wiener Schnitzel und eine Linzer Torte mit Meindl Kaffee einkehren.
Im Elah-Tal bauen einige der besten Israelischen Winzer Wein an. Einer davon ist Shuki Yashuv. Er keltert preisgekrönten koscheren Wein. Shuki selbst ist Atheist, aber viele seiner Freunde sind gläubig, und er wollte seinen Wein nicht alleine trinken. Bei der Verkostung seines eigenen Weines darf er die Fässer nicht berühren, das macht sein orthodox gläubiger Helfer Yeshaya. Tel Aviv am Sonntagmorgen: Es ist Matkotzeit. Den israelischen Nationalsport spielt man mit Holzschlägern am Strand. Unangefochtener Matkotkönig ist der 69 Jahre alte Amnon Nissim, der in seiner Wohnung ein Matkotmuseum eingerichtet hat.
1993 hat Tel Aviv einen neuen Busbahnhof bekommen, den größten der Welt. Ein ehrgeiziges Projekt damals, heute ein gigantisches Beispiel verwirrender Fehlplanung. Mendy Cahan hat im fünften Stock eine einzigartige, jiddische Bibliothek untergebracht. Mit Blick über die Skyline von Tel Aviv verabschiedet sich Franz Gernstl von einem alten Freund, der sich wehmütig an seine Zeit in München und an friedvolle Tage im Biergarten erinnert.
Regie:
Franz Xaver Gernstl
Redaktion:
Ulrich Gambke
Unser Profil
Franz Xaver Gernstl und sein Team, Kameramann Hans Peter Fischer und Tonmann Stefan Ravasz, muss man nicht mehr vorstellen - sie sind über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt, für ihre feinen und eigenwilligen Reisereportagen.