DokThema | Politische Dokumentation Liken. Hassen. Töten.
Mittwoch, 20.07.2022
22:00
bis 22:45 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland
2022
William, 21 Jahre, erschießt in den USA zwei Mitschüler an seiner Highschool.
David, 18 Jahre, ermordet in München neun Menschen an einem Einkaufszentrum.
Paul (Name geändert), 15 Jahre, will in Deutschland seine Schule in die Luft jagen.
In der Doku "Liken. Hassen. Töten." geht es nicht nur um diese drei Jugendlichen mit gefährlichen Mordfantasien. Es geht darum, zu verstehen, warum viele grauenvolle Anschläge auf der ganzen Welt ausgerechnet auf das Konto Heranwachsender gehen und wie ihre skrupellosen Anschlagsfantasien überhaupt entstehen.
Auf den Spiele- und Chat-Plattformen Steam und Discord gibt es hunderte Games zum Download. Jeden Tag spielen dort bis zu 50 Millionen Menschen. Nebenbei schreiben sie miteinander. Oft sind ihre Nachrichten harmlos, doch in manchen Gruppen radikalisieren sie sich gegenseitig mit Hass gegenüber Ausländern und Juden. Vereint in ihrer Faszination für Gewalt. Darin 2016: Der Münchner Attentäter, der in München am Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen ermordete. Heute darin: Jugendliche mit gefährlichen Anschlagsfantasien.
Alexander Spöri und Luca Zug, beide 20, sind die Autoren des Films, die sich schon seit dem OEZ-Anschlag 2016 mit dem Thema beschäftigen. Bis heute verstehen sie nicht: Wie geraten junge Menschen, so alt wie die Filmemacher selbst, in diese Spirale der Gewalt? Spöri und Zug schleusen sich mit einem Undercover-Account ein – in diese dunkle Welt der Gewalt. Sie stoßen auf Amok- und Terror-Gruppen, in denen Jugendliche noch heute radikales Gedankengut verbreiten und Anschläge planen. Sie treffen und anderem einen jungen Mann, der 2016 mit dem OEZ-Attentäter in Kontakt steht und damals plant, seine eigene Schule in die Luft zu sprengen.
Mit ihrer Doku "Liken. Hassen. Töten." wollen die jungen Journalisten das Bewusstsein für diese neue Art der jugendlichen Radikalisierung stärken. Nur, wenn man die Gefahr anerkennt, kann man möglicherweise künftige Anschläge verhindern.
Redaktion:
Astrid Harms-Limmer
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