BR Fernsehen

Nachbarn EU oder Russland? Kraftprobe in Moldawien

Sonntag, 31.05.2015
17:30 bis 18:00 Uhr

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2015

Durch die Ukrainekrise ist das kleine Land zwischen Rumänien und der Ukraine in den Focus gerückt. Auch in Moldawien sind die Bewohner gespalten zwischen Ost und West, zwischen Befürwortern einer Annäherung an die EU und die Rückkehr in Moskaus Arme.

Doch die Zustimmung für den Europakurs der Regierung bröckelt. Denn auch die proeuropäischen Parteien stehen in dem Ruf, in Korruption verwickelt zu sein. Und das wollen sich die Bürger der Republik Moldau nicht mehr gefallen lassen. 40.000 Menschen haben Anfang Mai gegen Korruption und für die Aufklärung eines Bankenskandals demonstriert.
Unterdessen zieht Russland die Daumenschrauben an.

Erst ein Embargo gegen landwirtschaftliche Produkte, das viele Bauern in Existenznöte stürzte. Nun hat Putin die Gastarbeiter aus Moldawien im Visier. Bis zu einer Million arbeiten legal oder illegal in Russland. Werden diese nach Hause geschickt, wird das dramatische Auswirkungen für die betroffenen Familien haben und auch für die Wirtschaft des Landes. Und in der abtrünnigen Moldawischen Republik Transnistrien sind immer noch 2.000 russische Soldaten stationiert.

Ist Moldawien also das nächste Einfallstor für Putins Streben nach Rückeroberung von Einflusssphären? Eine neue Kraftprobe bahnt sich an: Die moldawische Regierung will noch in diesem Jahr einen EU-Beitritts-Antrag stellen. Manuela Roppert ist im Land vielen Menschen begegnet, die 25 Jahre nach dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion endlich besser leben wollen, jetzt aber Angst vor einem neuen Krieg in ihrem Land haben.

Redaktion: Gerhard Losher

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Den Ländern aus Osteuropa gilt ein besonderes Augenmerk auf dem Europa-Sendeplatz des BR Fernsehens: Dass die polnische Grenze, Budapest und Prag wesentlich näher an München liegen als Paris, daran soll "nachbarn" erinnern und dazu beitragen, das bestehende Informationsdefizit über die osteuropäischen Länder zu überwinden.
In halbstündigen Features soll über ihre Entwicklungsmöglichkeiten und Probleme berichtet werden mit dem Ziel, die alten historischen Verbindungen zu Zentral- und Westeuropa wieder aufleben zu lassen.