Elefant, Tiger & Co Geschichten aus dem Leipziger Zoo

Seit ein paar Tagen steht Okapi-Mann Kimdu nur noch an einer Stelle. Immer wieder schaut er durch das Fenster zum Stall. Dort liegt sein neugeborenes Kind. Zwar haben Okapi-Männer mit der Aufzucht des Nachwuchses eigentlich nichts zu tun, Kimdu aber scheint sehr daran interessiert, was der Sprössling und Mutter Zawadi im Stall so treiben. Hinter den Kulissen wächst ein kleiner Mähnenibis ohne Vater auf – und ohne Mutter. Der kleine Vogel war aus dem Nest gefallen. Josephine Alaze muss nun beide Elternteile ersetzen. Mähnenibisse sind stark bedroht, deshalb will sie eine Handaufzucht wagen. Johannes Großmann vom Max-Plack-Institut will im Rahmen einer Studie erfahren, ob die Schimpansen bei gleicher Arbeit unterschiedlichen Lohn akzeptieren. Beim gemeinsamen Strippenziehen fallen mal für Doreen und mal für Lome, den Chef der Leipziger Schimpansen, mehr Weintrauben ab. Eine zutiefst ungerechte Situation also. In der strikten Schimpansen-Hierarchie bekommt normalerweise zuerst der Chef die Belohnung – und vor allem so viel er will. Eindeutige Rollenverteilung gibt es auch bei den Faultieren: Sid ist der Chef, Faulinchen sein Weibchen. Doch es kommen Zweifel auf, ob auf der Faultierinsel im Gondwanaland nicht vielleicht zwei Chefs leben. Mit bloßem Auge lassen sich Faultier-Geschlechter nur sehr schwer erkennen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, wollen Martina Molch und Michael Ernst den beiden an den Pelz. Nur eine Haarprobe bringt Gewissheit.

Redaktion: Sarah Vogl