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Abenteuer Wildnis | Tier-Doku Feuer, Fluten, Wirbelstürme - Überlebenstricks der Tiere

Wie überleben Tiere und Pflanzen Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, Feuer, Erdbeben? Einige spüren, was kommt, und können rechtzeitig fliehen. Andere müssen bleiben und zusehen, wie sie zurechtkommen. Im Bild: Feuervögel fliegen über einem Buschfeuer in Australien. | Bild: WDR/Saint Thomas Productions

Montag, 23.09.2024
11:50 bis 12:35 Uhr

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  • Video demnächst in der Mediathek verfügbar

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Deutschland 2023

Viele Erzählungen von Naturvölkern handeln davon, wie geschickt die Natur mit Naturkatastrophen umgeht. Jetzt beginnen sich auch Wissenschaftler dafür zu interessieren, wie Tiere und Pflanzen auf die Launen des Planeten reagieren, welch faszinierende Überlebensstrategien sie entwickeln und wie es manchen sogar gelingt, von der Katastrophe zu profitieren. So etwa ein seltsamer Vogel auf Neubritannien in Papua-Neuguinea. Immer wieder wird die Insel von heftigen Ausbrüchen des Vulkans Tavurvur erschüttert. Nicht gerade das, was man sich als ideale Kinderstube vorstellt. Und doch hat ein Grußfußhuhn genau diese, von Menschen verlassenen Gebiete ausgesucht, um hier für Nachwuchs zu sorgen. Normalerweise bedecken diese Vögel ihr Gelege mit verrottenden Pflanzen, um die Hitze, die bei der Zersetzung entsteht, zum Ausbrüten zu nutzen. Auf Neubritannien graben die Großfußhühner ihr Ei einfach in die heiße Vulkanasche und überlassen ihr alles Weitere. Das geschlüpfte Küken muss sich allerdings selbst den Weg ins Freie graben und ist auch danach ganz auf sich allein gestellt. Möglicherweise haben Schwarzmilane schon vor dem Menschen gelernt, Feuer zu entfachen. Von australischen Ureinwohnern überlieferte Erzählungen berichten von "Feuervögeln", die sich brennende Stöcke schnappen und anderswo wieder fallen lassen. Sie profitieren von den Bränden, weil sie dann leicht in Panik fliehende Kleintiere erbeuten können. Manche Lebewesen brauchen sogar Katastrophen, um zu überleben. Einige Eukalyptusbäume können sich nur verbreiten, wenn glühende Hitze die Schalen ihrer Samen knackt. Und selbst wenn der Brand ihre Blätter und Stämme verkohlt, sprießen ihnen rasch überall neue Triebe aus Astachseln, sodass der Baum mithilfe der neuen Blätter eine Überlebenschance hat. Die Antilleninsel Puerto Rico liegt direkt in der Schneise heftiger Wirbelstürme, die vom Atlantik über die Karibik ziehen. Treffen sie auf Land, entladen sich in kurzer Zeit heftige Regenmengen. Die Wassermassen reißen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt – und zerstören auch die Nester von Feuerameisen. Die retten sich, in dem sie im wahrsten Wortsinn zusammenhalten. Sie verhaken ihre Füße ineinander und bilden so ein lebendes Floß. Ihre Königin und ihre Brut nehmen sie in die geschützte Mitte. So können sie wochenlang auf dem Wasser treiben, bis sie irgendwo anlanden und sich ein neues Nest bauen können. Die Beispiele zeigen, wie es das Leben auf unserer Erde immer wieder schafft, mit Naturkatastrophen umzugehen und manchmal sogar aus der Not eine Tugend zu machen. Doch wie lange noch? Wie wird die Natur damit fertig, dass im Zeitalter des Klimawandels Katastrophen wie Feuer, Fluten und Wirbelstürme immer häufiger werden?

Autor/Autorin: Jacqueline Farmer
Redaktion: Sarah Vogl

Holen Sie sich die Wildnis auf den Bildschirm – mit faszinierenden Tier- und Naturerlebnissen. Das Programm zeigt verblüffende Lebensräume zu Wasser, zu Land und in der Luft. Die Expeditionen begegnen Tieren auf Augenhöhe und stellen ihre Bedeutung dar.