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Essen verbindet – Kochen für den Frieden

Von links: Der Israeli Oz ben David und der Palästinenser Jalil Debit betreiben gemeinsam das Restaurant "Kanaan" in Berlin. | Bild: BR/Andrea Roth

Sonntag, 03.11.2024
10:30 bis 11:00 Uhr

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Essen verbindet. Das weiß auch der Münchner Gastronom Florian Gleibs: Im "Schmock" wird eine Fusion-Küche von israelischen und arabischen Gerichten angeboten. Doch seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, bekommen jüdische Gastronomen in Deutschland Hass und Gewalt massiv zu spüren. Mehrere Lokale sind wegen wiederholter Übergriffe und Bedrohungen durch Muslime inzwischen geschlossen. Auch der Israeli Yorai Feinberg, der in Berlin das "Feinberg‘s" betreibt, erhält immer wieder Hassmails bis hin zu Morddrohungen. Weggehen will der junge Gastronom aber nicht. Er will Hass und Antisemitismus etwas entgegensetzen: "Wir teilen viele Traditionen, auch die Küche, daran sollten wir uns erinnern". Auch der Amberger Rabbiner Elias Dray, bekannt durch seine Liebe zum Kochen, möchte dem Hass in der Gesellschaft entgegenwirken: Er macht aus seinem jüdischen Gemeindezentrum einen Ort der Begegnung zwischen Juden und Muslimen. Mit gemeinsamen Essen. Der Israeli Oz ben David und der Palästinenser Jalil Debit haben eine Mission: Sie wollen Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Einstellungen an einen Tisch bringen. Die beiden Gastronomen des "Kanaan" in Berlin sehen im Kochen ein aktives Mittel für Dialog und Verständigung. Deshalb besuchen sie regelmäßig Schulen und kochen mit Jugendlichen, sie geben Workshops und haben sogar eine Friedensinitiative in Israel gegründet. Ihr Ziel: Stereotype Meinungen und verhärtete Positionen aufzubrechen, ehrliche Gespräche zu führen, um in einer Welt voller Hass wieder zusammenzukommen. Denn nichts verbindet so sehr wie ein gemeinsames Essen.

Autor/Autorin: Andrea Roth
Redaktion: Barbara Schneider