nachtlinie extra "Ois anders" · Großprojekte in Bayern seit 1945
Montag, 18.11.2024
23:30
bis 00:00 Uhr
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland
2024
Moderation: Andreas Bönte
Vom Main-Donau-Kanal bis zur Isental-Autobahn, vom Fränkischen Seenland bis zum Flughafen im Erdinger Moos, vom Nationalpark Bayerischer Wald bis zur Boomtown Regensburg: Der Freistaat Bayern erlebte in den vergangenen Jahrzehnten eine umfassende Modernisierung und änderte sein Gesicht.
Nach dem Krieg liegen viele Städte in Trümmern. Mit dem Wirtschaftswunder setzen in Bayern Aufbaustimmung und Planungseuphorie ein. Großprojekte wie der Main-Donau-Kanal oder das erste kommerzielle Atomkraftwerk der Bundesrepublik im schwäbischen Gundremmingen entstehen. Seit den 70er-Jahren nehmen Denkmal-, Umwelt- und Naturschützer die großen Bauvorhaben zunehmend kritisch in den Blick. 1970 wird der bundesweit erste Nationalpark im Bayerischen Wald gegründet und unter anderem aufgrund des dort wütenden Borkenkäfers lange heftig bekämpft, während das Fränkische Seenland zu den weniger umstrittenen Projekten zählt.
Ein anderes Thema im Bereich Modernisierung ist die Mobilität: Neben der Energieproduktion zielen viele Großprojekte auf eine Steigerung der Mobilität. Aufgrund des zunehmenden Verkehrsaufkommens wird das Straßennetz im Freistaat weiter ausgebaut. Zu den umstrittensten Strecken gehört die Isental-Autobahn. Ein jahrzehntelanger Konflikt inklusive juristischer Auseinandersetzungen begleiten den Bau der Teilstrecke der A94. Anders im Erdinger Moos: An der Notwendigkeit eines neuen Großflughafens für München gibt es in den 1960er-Jahren kaum Zweifel. Der 1992 eingeweihte Flughafen entwickelt sich bald zum wirtschaftlichen Motor und wird stetig erweitert.
Das Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg präsentiert die Projekte mit Pro und Kontra in der Ausstellung "Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945-2020" und möchte eine Diskussionsgrundlage bieten.
Über Fragen der Modernisierung Bayerns und der gesellschaftlichen Debatten um Großprojekte im Freistaat spricht Andreas Bönte mit dem Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Richard Loibl, und mit einer Kuratorin der Ausstellung, Alexandra Lederer, in der "nachtlinie extra".
Autor/Autorin:
Andrea Roth
Redaktion:
Helge Freund
Mit Persönlichkeiten, die etwas zu sagen haben, die aus ihrem bewegten und bewegenden Leben erzählen, möchten wir diesen Moment erleben - in einer Situation, in der man die Gedanken auf eine besondere Weise schweifen lassen kann: in einer Trambahn, die uns durch das Herz einer Stadt führt.
In der Sendung "nachtlinie" des BR Fernsehen setzt Andreas Bönte eine sehr persönliche, offene Gesprächskultur fort.