Welt der Tiere Pottwale - Riesen im Mittelmeer
Samstag, 15.03.2025
10:00
bis 10:30 Uhr
- Untertitel
- Video demnächst in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland
2014
Evi Tsougiopoulou hat ihr Leben den Pottwalen des Mittelmeers gewidmet. Eine Sisyphusarbeit, denn nur noch rund 200 Pottwale leben noch im östlichen Mittelmeer (Stand 2014). Evi Tsougiopoulou ist unterwegs am Hellenischen Graben – über 1.000 Kilometer wissenschaftliche Terra incognita. Nur hier, wo das Mittelmeer am tiefsten ist, können Tiefseejäger wie Pottwale ausreichend Nahrung finden. Pottwale sind die größten Raubtiere der Erde. Als Fischer zufällig einige seltene "große Wale" im Südwesten von Kreta gesichtet hatten, wurde 1998 ein Forschungsprogramm initiiert, das zur Entdeckung einer der wichtigsten Populationseinheit von Pottwalen im ganzen Mittelmeer geführt hat. Evi Tsougiopoulous Beobachtungen ergaben, dass Pottwale das ganze Jahr an der südwestlichen Küste von Kreta leben. In den folgenden Jahren stellte sich heraus, dass sich in Abhängigkeit der Saison einzelne Tiere oder kleine Gruppen von jungen und reifen Männchen sowie Weibchen mit ihren Jungen in diesem Gebiet aufhalten. Der Hellenische Graben ist damit eines der seltenen Gebiete auf der Welt, wo Weibchen mit Jungtieren und einzelne Männchen das ganze Jahr nebeneinander leben. Die Nahrungsaufnahme und auch die Fortpflanzung finden entlang des Grabens statt. Doch immer wieder gerät Evi Tsougiopoulou ins Zweifeln, ob die Zahlen stimmen. Auf ihrer letzten fast dreiwöchigen Forschungsfahrt hat sie nur 17 Pottwale registriert – auf einem weiteren, knapp 900 Kilometer langen Kreuzkurs bis nach Sizilien keinen einzigen. Auch für den Pottwal gilt: Treibnetzfischerei, Klimawandel und Umweltverschmutzung dezimieren die Bestände immer mehr.
Autor/Autorin:
Florian Guthknecht
Redaktion:
Christine Peters