laVita 40 Jahre Olympiadorf - der schönste Beton Münchens

Moderation: Tobias Ranzinger

Auch wenn es oft als Betonburg verschrien wurde: Für seine Bewohner ist das Olydorf "der schönste Beton Münchens". Und wie jede Trutzburg verbirgt es seine Schätze im Inneren: Weil es autofrei ist, gibt es auf seinen Wegen viel Platz für Zwischenmenschliches. Spielplätze, Treffpunkte, sogar einen See kann das Dorf sein Eigen nennen. Vor allem aber seine Bewohner zeichnen es aus. Da gibt es die Urgesteine, die schon früh aus Überzeugung hier eingezogen und mittlerweile zusammen mit der Anlage in die Jahre gekommen sind. Ihre Nachbarn kommen derzeit aus 45 verschiedenen Nationen. Und doch ist das Olympiadorf im besten Sinne bayerisch. Denn hier gilt die Devise: leben und leben lassen.
Tobias Ranzinger trifft den Olympiapfarrer von 1972 Heinz Summerer, der bis heute dem Olydorf treu geblieben ist und lange als heimlicher Bürgermeister des Dorfes galt. Er begleitet Melanie Kühnemund, eine Ghanaerin, die mit ihrem deutschen Mann im Olydorf eine zweite Heimat gefunden hat. Außerdem trifft er eine Hostess aus dem Jahr 1972 und eine Studentin, die auf 28 Quadratmetern im Studentendorf lebt.
Der schlechten Presse zum Trotz, die das Olympiadorf immer wieder totgesagt hat: Das Olydorf steht heute in neuem alten Glanz da. Die Sanierung mag viele Millionen gekostet haben. Doch die gut 9.000 Bewohner sind stolz auf das mittlerweile unter Ensemble-Schutz stehende Areal. Und - auch das hat Tobias Ranzinger erfahren - sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft.

Redaktion: Eva Herzum