DOMINIK GRAF Es werde Stadt! 50 Jahre Grimmepreis in der Stadt Marl
Dienstag, 05.08.2014
22:00
bis 23:45 Uhr
- Untertitel
BR Fernsehen
Deutschland
2014
50 Jahre Grimme-Preis sind der Anlass für den zehnfachen Grimme-Preisträger Dominik Graf und seinen Co-Autor Martin Farkas über das deutsche Fernsehen nachzudenken und den Weg, den es gegangen ist.
Marl ist wegen des dortigen Preises der richtige Ort dafür. Und auch, weil die Stadt mit ihrer utopischen 60er-Jahre-Architektur wie ein Zwilling zum Fernsehen gestartet ist. Beide sind in die Jahre gekommen, können aber immer noch ein Bild sein für die Träume und Illusionen einer anderen Gesellschaft und natürlich eines anderen Fernsehens.
Am Anfang des Dokumentarfilms steht die nachdenkliche Feststellung: Was haben wir das Fernsehen einst geliebt! Exemplarisch deutlich wird diese Liebe durch Erinnerungen an frühe Fernseherlebnisse. Mister Ed gehört dazu, Pippi Langstrumpf, Lassie und Graf Zahl aus der "Sesamstraße", aber auch Sendestörungen und mysteriöses Bildschirmrauschen.
Im Hier und Heute wird schnell klar: Das früher so geliebte Fernsehen fühlt sich gedrängt, einen Selbst-Legitimierungskampf zu führen; eine schier endlose Bemühung, die das einstmals ambitionierte Medium ziemlich alt aussehen lässt. Den Moment, an dem sich alles entschieden hat, verorten die Filmemacher im Jahr 1989, einem der bedeutendsten Wendejahre Deutschlands, das nicht nur politisch eine Zäsur markierte, sondern auch das Fernsehen nachhaltig veränderte.
Der Essayfilm legt das Fernsehen gleichsam auf die Couch, über der eine Frage schwebt: Warum nur wurde sein Zauber zerstört?
Regie:
Dominik Graf
Redaktion:
Petra Felber