Silvesterklausen Ein Winterbrauch im Appenzellerland
Sonntag, 12.01.2020
12:45
bis 13:30 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
BR Fernsehen
Deutschland
2018
In Urnäsch im Schweizer Appenzellerland überbringt eine besondere Sängergruppe mit dem Klang von Schellen und Rollen und mit einem vielstimmigen Jodelgesang Glückwünsche für ein "gutes Neues Jahr". Solch eine Sängergruppe heißt hier Schuppel. Zum Waisenhaus-Schuppel gehören sechs Männer: zwei "Rolli" und vier "Scheller". Zu diesen Männern sagen sie "Chläus", und weil man sie nur an Silvester sieht, sind es "Silvesterchläus".
Die Urnäscher feiern den "Silvester" zweimal: das erste Mal den "neuen" am 31. Dezember, das zweite Mal, zwei Wochen später am 13. Januar, den "alten". Diesen feiern sie noch nach dem julianischen Kalender. Die protestantischen Urnäscher haben nämlich den von Papst Gregor im 16. Jahrhundert reformierten Kalender erst im 20. Jahrhundert anerkannt. Den alten, den julianischen, haben sie aber immer noch nicht ganz aufgegeben.
Am Morgen des "alten Silvester" wütet ein Schneesturm. Es scheint einer jener Tage zu werden, an denen man keinen Hund vor die Tür schickt. Aber Werner und Bruno und der ganze Rössli-Schuppel wollen bald in Richtung Tal losziehen. Das Filmteam begleitet sie und andere Schuppel durch diesen größten Festtag der Urnäscher – durch Sturm und Schnee, von Hof zu Hof, von Haus zu Haus und in der Nacht von Gasthaus zu Gasthaus.
Redaktion:
Yvonne Belohlavek