BR schaltet ab Aus für die Mittelwelle
Der Abschied von der Mittelwelle naht: Der Bayerische Rundfunk stellt den ältesten analogen Übertragungsweg für Radioprogramme zum 30. September 2015 ein. Warum und was das für Sie bedeutet erklärt Helwin Lesch bei uns heute im Studio.
Mit der Mittelwelle ist zwar bald entgültig Schluss, doch das letzte Mittelwellenprogramm des BR, die Schlagerwelle Bayern plus, ist weiter zu hören. Wie bisher lässt sie sich im Digitalradio DAB+, per Satellit, Kabel und als Livestream empfangen - dazu in erheblich besserer Qualität als über Mittelwelle.
Die meisten anderen ARD-Landesrundfunkanstalten haben den Hörfunk per Mittelwelle bereits eingestellt. Nun verabschiedet sich auch der BR von der technisch überholten, dabei verhältnismäßig teuren Übertragungsmethode. Durch die Abschaltung lassen sich jährliche Stromkosten von rund 300.000 € einsparen.
Die Mittelwellen-Abschaltung folgt einer Entscheidung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF). Diese hat den ARD-Landesrundfunkanstalten die finanziellen Mittel für das moderne Digitalradio DAB+ genehmigt, dafür aber ein Abschaltkonzept für die Mittelwelle gefordert. Nahezu alle ARD-Anstalten haben die Verbreitung auf diesem Wege schon eingestellt. Der BR folgt am 30. September mit der Abschaltung seiner vier Mittelwellensender in München-Ismaning und Dillberg (beide auf 801 kHz) sowie Würzburg und Hof (beide auf 729 kHz).
In Zukunft setzt der BR beim Hörfunk forciert auf das moderne Digitalradio DAB+, über das alle BR-Hörfunkprogramme in exzellenter digitaler Tonqualität zu empfangen sind. Das Sendernetz in Bayern umfasst bereits 36 Standorte, zuletzt ging Ende März ein neuer Sender in Ingolstadt in Betrieb. 95,9 Prozent der Einwohner können DAB+ mobil im Auto sowie außerhalb von Gebäuden empfangen. Die bayerischen Autobahnen als Hauptverkehrsadern sind schon zu 98,8 Prozent versorgt. 79,6 Prozent der bayerischen Einwohner können die BR-Programme auch zuhause mit einem DAB+ Radio empfangen.
Am weiteren Netzausbau arbeitet der BR mit Hochdruck. So sollen bis Jahresende bis zu zehn weitere neue Sender folgen, u.a. im Allgäu, im westlichen Mittelfranken sowie in oberbayerischen und oberpfälzischen Gebieten.