Die beliebteste Art der Fotografie Selfies
Wie konnten wir vorher nur alle "ohne" existieren? Selfie ist DIE Erfindung unserer Zeit. Ohne Selfie geht gar nichts mehr. Zwar gab's früher auch schon Selfies - z. B. in Form eines Selbstportraits - doch dank Handy ist es heute ein echtes Massenphänomen.
Aber warum ist ein Selfie dermaßen populär? Psychologen meinen, Selfies geben ein schmeichelhaftes Bild der Person ab, wie sie gern von anderen gesehen werden will. Jugendliche, aber nicht nur Jugendliche, wagen sich deshalb für ein Foto in lebensgefährliche Situationen. Ein Mann aus Japan stürzt von den Stufen des Taj Mahal in Indien und stirbt. Zwei Freundinnen aus Memmingen werden vom Zug überfahren, als sie auf den Schienen sitzen und sich fotografieren wollen. Das war 2011, doch solche riskanten Selfies sind nachwievor beliebt.
Selfies - eine Form der Fotografie, die um die ganze Welt geht und auch Prominente nicht verschont. Fußballer Christian Ronaldo hat jetzt sogar eine Selfie-App auf den Markt gebracht und stellt darin sein berühmtes Gesicht zur Verfügung. Jeder kann dann ein Foto mit ihm machen. Der Erlös ist für einen guten Zweck, für Kinder in Not.
Selfie ist nicht gleich Selfie
Laut einer englischen Studie sind es vor allem die 18-bis 24-Jährigen, die diese Art der Selbstportraits lieben. Ein Drittel ihrer Handyfotos sind Selfies. Dabei geht's aber nicht mehr nur um "normale" Selfies - wär ja viel zu langweilig - sondern um unzählige Variationen. Hier nur ein paar Beispiele:
- Duckface - zu deutsch Entenschnute oder auch ganz einfach sinnlich schmollen
- Ussie - vom Selbstportrait zum Gruppen-Selfie, auch bei Promis sehr beliebt
- Relfie -kommt vom englischen "Relationship" (Beziehung), also Paarfotos
Ob dieses Foto nun Selfie oder Relfie heißt, ist eigentlich egal. Nur die Symbolkraft zählt - Selfies als eine Art Völkerverbindung. Bei den Olympischen Spielen in Rio haben jetzt die Südkoreanerin Lee Eun-Ju und die Nordkoreanerin Hong Un-Jong, über alle Grenzen hinweg, ein gemeinsames Selfie gemacht.
Da manch "Selfie-ist" nicht über genügend lange Arme verfügt, kam vor zwei Jahren ein technisches Hilfsmittel auf den Markt: die Selfie-Stange. Vor allem bei den Asiaten eine beliebte Armverlängerung, um den schönen Hintergrund auch noch auf's Foto bannen zu können. Mittlerweile sind die Stangen aus Sicherheitsgründen an vielen touristischen Orten nicht mehr erlaubt.